Gewinnung und Potenziale des Biopolymers Chitosan

2008 
In der Natur konnte Chitosan bisher nur in den Zellwanden weniger Pilze (z. B. Mucorales) gefunden werden. Auf Grund struktureller Eigenschaften, der geringen Toxizitat, Biokompatibilitat und biologischen Abbaubarkeit besitzt Chitosan ein breites Anwendungspotenzial. Wegen entfallender Entsorgungs- und Umweltprobleme ist es zusatzlich als Rohstoff attraktiv. Chitosan wird bisher aus Chitin gewonnen, das uberwiegend aus Schalenresten der Krabben- und Shrimpsherstellung stammt. Eigene Untersuchungen zeigen, dass sich Chitosan aus verschiedenen Pilzmycelien, die als Restprodukte bei biotechnologischen Prozessen (Enzymproduktion, Bierbrauerei) anfallen, besonders gunstig gewinnen und aufarbeiten liese. Unter Umstanden ist sogar ein Fermentationsprozess mit Zygomycota rentabel, weil in der Zellwand dieser filamentosen Pilze bereits Chitosan in vivo enthalten ist und so auf den Aufarbeitungsschritt der Deacetylierung verzichtet werden kann. Analysen ergaben, dass Chitosan aus Pilzmycelien gleiche Eigenschaften wie Krabbenchitosan hinsichtlich des Deacetylierungsgrades und der Wasserloslichkeit bei weniger Aufarbeitungsschritten zeigt. Auserdem lasst es sich protein- und schwermetallfrei herstellen, was fur Anwendungen im medizinischen Bereich besonders wichtig ist.
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