Harvard et le critère du mérite

Harvard und das Verdienstkriterium. ; ; Gleich nach seiner Ernennung zum Prasidenten von Harvard im Jahr 1934 lud James Bryant Conant dazu ein, mit den damals gebrauchlichen Auswahlprozeduren zu brechen : Die mit dem. Auftrag versehene Universitat, die zukunftige Elite des Landes zu entdecken und auszubilden, solle bei der Rekrutierung seiner Lehrenden und Lernenden sehr viel mehr als bisher allein das intellektuelle Verdienst in den Mittelpunkt riicken. Conant verlies sich dabei ganz auf sein Programm nationaler Stipendien zur Ausgleichung okonomischer Ungleichheiten und zur Sicherstellung der Chancengleichheit, und liefi die Moglichkeit eines allgemeinen Zutritts zum Hochschulstudium, die ihm als mit seiner elitistischen Haltung und streng hierarchischen Sicht der sozialen Welt unvertraglich erschienen ware, aufier Betracht. Parallel dazu achtete er darauf, die verschiedenen Harvardinstanzen durch die Garantie einer weitgehenden Beibehaltung des uberlieferten Rekrutierungsmodells zu beruhigen. Von eben diesen selben Uberlegungen geht der 1938 von ihm im Harper's Magazine veroffentlichte Artikel aus : Er bekennt sich darin zum Modell der Jeffersonschen Demokratie, die darauf achte, die Privilegien gemas einer Gerechtigkeit gegenuber der "auf dem Verdienst begrimdeten naturlichen Aristokratie" zu verteilen. Und grenzt sich in Form einer ausfuhrlich dargelegten Rechtfertigung der Beibehaltung der Kinder der dominierenden Klassen in den Eliteschulen vom Egalitarismus Jacksonscher Pragung ab. Chancengleichheit und verstarkte soziale Mobilitat sollen einem Klassenbewustsein Einhalt gebieten, das eine Verhartung der sozialen Teilungen und das Aufkommen einer auf Geld fusenden Erbaristokratie zur Folge hatte. Allein der dritte Weg eines typisch amerikanischen, die soziale Beweglichkeit betonenden Radikalismus sei imstande, das Ubel des in Europa um sich greifenden "industriellen Feudalismus" aufzuhalten, ohne das Prinzip der freien Marktwirtschaft zu gefahrden.