Das strukturierte Promotionsprogramm in PSI Potsdam diente der Forderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich der Lehrerbildung an der Universitat Potsdam. Als fakultatsubergreifende Struktur vereinte es Forschungsprojekte verschiedener Disziplinen aus den Bereichen Lehrerbildung und Bildungsforschung. Das Promotionsprogramm richtete sich an Absolventinnen und Absolventen eines Lehramtsstudiums oder einer lehramtsrelevanten Bezugswissenschaft, die mit gezielten (uber-)fachlichen und methodischen Angeboten in ihrer Promotion unterstutzt wurden. Eine seit Beginn laufende Evaluation des Programms passt dadurch nachhaltig die Qualitat der Angebote an die Bedurfnisse aller Beteiligten an. Der vorliegende Beitrag unterstreicht die Notwendigkeit dieses Programms und stellt die erste Umsetzungsphase (2015 – 2018) an der Universitat Potsdam vor.
The Big Five personality traits play a major role in student achievement. As such, there is consistent evidence that students that are more conscientious receive better teacher-assigned grades in secondary school. However, research often does not support the claim that students that are more conscientious similarly achieve higher scores in domain-specific standardized achievement tests. Based on the Invest-and-Accrue Model, we argue that conscientiousness explains to some extent why certain students receive better grades despite similar academic accomplishments (i.e., achieving similar scores in domain-specific standardized achievement tests). Therefore, the present study examines to what extent the relationship between student personality and teacher-assigned grades consists of direct as opposed to indirect associations (via subject-specific standardized test scores). We used a representative sample of 14,710 ninth-grade students to estimate these direct and indirect pathways in mathematics and German. Structural equation models showed that test scores explained between 8 and 11% of the variance in teacher-assigned grades in mathematics and German. The Big Five personality traits in students additionally explained between 8 and 10% of the variance in grades. Finally, the personality-grade relationship consisted of direct (0.02 | β| ≤ 0.27) and indirect associations via test scores (0.01 | β| ≤ 0.07). Conscientiousness explained discrepancies between teacher-assigned grades and students’ scores in domain-specific standardized tests to a greater extent than any of the other Big Five personality traits. Our findings suggest that students that are more conscientious may invest more effort to accomplish classroom goals, but fall short of mastery.
Frankfurt am Main : Karg-Stiftung 2020, 95 S. - (Karg sonderHefte. Beitrage zur Begabtenforderung und Begabungsforschung; 2)
Padagogische Teildisziplin: Padagogische Psychologie;
Zusammenfassung. Leistungsstarke Kinder und Jugendliche sind in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Bildungspolitik und der Bildungsforschung gerückt. Allerdings gibt es in der Forschung bislang kein geteiltes Verständnis darüber, was genau unter akademischer Leistungsstärke zu verstehen ist. Die vorliegende Arbeit gibt einen systematischen Überblick darüber, wie Forschende, die seit dem Jahr 2000 die Gruppe der leistungsstarken Schülerinnen und Schüler erforschten, Leistungsstärke in ihren Studien operationalisiert haben. Dabei wurde insbesondere untersucht, welche Leistungsindikatoren genutzt wurden, ob ein spezifischer Fachbezug hergestellt wurde und welche Cut-off-Werte und Vergleichsmaßstäbe angelegt wurden. Die systematische Datenbanksuche lieferte insgesamt N = 309 Artikel, von denen n = 55 die Einschlusskriterien erfüllten. Die Ergebnisse zeigen, dass eine große Vielfalt in der Operationalisierung von Leistungsstärke vorliegt. Die meistgenutzten Leistungsindikatoren waren Noten und Testwerte, wobei fächerübergreifende und fachspezifische Definitionen beide häufig waren. Die Cut-off-Werte der Studien waren zum Teil schwierig vergleichbar, aber dort, wo ein Populationsbezug hergestellt werden konnte, lag der Median des Populationsanteils Leistungsstarker bei 10 Prozent. Die Studie diskutiert methodische und inhaltliche Rahmenbedingungen, welche sich auf die Operationalisierung von Leistungsstärke und ihre Vergleichbarkeit über Studien hinweg auswirken. Die vorliegende Arbeit schließt mit Empfehlungen zur Operationalisierung von Leistungsstärke.