Lymphknotendissektion beim Seminom im Stadium I, IIa und IIb?

1987 
Ausgehend von der klinischen Beobachtung einer Tumorprogression nach Radiatio von Lymphknotenmetastasen eines Seminoms im Stadium IIa, wurde auf der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft fur Urologie 1978 das Postulat erhoben, bei Patienten der Stadien I, IIa und IIb eine modifizierte bzw. radikale Lymphknotendissektion durchzufuhren. Theoretischer Hintergrund dieser Forderung stellte das mogliche Ubersehen eines zweiten nicht seminomatosen Tumoranteils in der Histologie dar, insbesondere bei ausgepragten Hodentumormassen. Auserdem ist die Differentialdiagnose zwischen anaplastischem bzw. reinem Seminom mit starker lymphozytarer Infiltration auf der einen Seite und solid wachsendem Embrionalcarcinom auf der anderen Seite schwer zu fallen [1, 2, 3]. Eine weitere Argumentation liegt in dem sog. Burned Out Phanomen, d.h. dem Zugrundegehen eines nicht seminomatosen Tumoranteils im Hoden, der vorher jedoch schon Metastasen gesetzt hat.
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