Biomarker bei onkokardiologischen Patienten

2020 
In den letzten Jahrzehnten konnten wesentliche Fortschritte in der Therapie maligner Erkrankungen das langfristige Uberleben deutlich verbessern. Hierdurch wird allerdings das Nebenwirkungsspektrum der therapeutischen Verfahren insbesondere fur das Herz-Kreislauf-System relevant. Kardiotoxizitat kann sich akut und chronisch u. a. durch Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Arrhythmien, Herzinfarkte, venose Thrombembolien, Schlaganfalle und Herzklappenerkrankungen bemerkbar machen. Wahrend das Auftreten von Kardiotoxizitat fur viele altere Tumortherapeutika bekannt ist, muss dies fur neuere Therapieformen noch weitgehend evaluiert werden. Die Diagnose moglicher kardiotoxischer Nebenwirkungen ist fur eine optimale Behandlung unerlasslich, bleibt jedoch eine Herausforderung. Troponin und natriuretische Peptide als kardiale Biomarker spielen eine wichtige Rolle in der Diagnostik primarer Herzerkrankungen. Sie scheinen aber auch bei der Erkennung von Kardiotoxizitat und im Rahmen der Therapie onkokardiologischer Patienten einen wesentlichen Stellenwert zu besitzen. Erhohte Spiegel von Troponin oder natriuretischem Peptid vom B‑Typ (BNP) bzw. N‑terminalem pro-natriuretischem Peptid vom B‑Typ (NT-proBNP) sind hierbei mit einer erhohten Gesamtmortalitat verbunden und waren in ausgewahlten Kollektiven mit der Entwicklung einer Herzinsuffizienz assoziiert. Daruber hinaus kann Troponin zur Identifizierung einer Myokarditis im Rahmen einer Immuncheckpointinhibitortherapie verwendet werden. Diese Ubersichtsarbeit soll das aktuelle Wissen uber Biomarker bei tumortherapiebedingter Kardiotoxizitat zusammenfassen. Wir beschreiben hierbei auch mogliche klinische Empfehlungen fur den Nachweis und die Behandlung kardiotoxischer Wirkungen unter Verwendung von Biomarkern.
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