Personalisierte Therapie des cholangiozellulären Karzinoms

2020 
Das cholangiozellulare Karzinom (CCA) gehort zu den primaren Lebertumoren und stellt insgesamt eine seltene Malignomentitat dar. In den letzten Jahren stieg jedoch die Inzidenz vor allem der intrahepatischen CCA (iCCA) weltweit an. Aufgrund der hohen Letalitat hat das CCA daher einen signifikanten Anteil an malignomassoziierten Todesfallen auch in Deutschland. Da die Diagnosestellung oft erst in fortgeschrittenen Krankheitsstadien erfolgt, ist eine operative, potenziell kurative Therapie haufig nicht moglich. Fur das lokal fortgeschrittene oder metastasierte CCA existiert mit Gemcitabin/Cisplatin momentan nur eine zugelassene Form der Systemtherapie. Da auch unter der Erstlinientherapie mit Gemcitabin/Cisplatin nur eine Uberlebensdauer von durchschnittlich 12 Monaten erreicht wird, wird intensiv an der Entwicklung neuer molekularer oder immunologischer Therapieoptionen geforscht. Aktuell werden in verschiedenen Studien Zulassungsmoglichkeiten fur zielgerichtete Therapien gepruft, die insbesondere bei bestehenden genetischen Tumoralterationen infrage kommen, etwa bei Fibroblast-growth-factor-receptor(FGFR)-Fusionen oder Isocitratdehydrogenase(IDH)-Mutationen. Auch hinsichtlich des Einsatzes von Immuncheckpoint-Inhibitoren gibt es erste klinische Daten fur das CCA. Aufgrund der komplexen Auswahl und teils eingeschrankten Anwendbarkeit bestehender Therapiemoglichkeiten bei Patienten mit CCA ist eine fruhe Anbindung an ein gastroenterologisch-onkologisches Zentrum mit der Moglichkeit einer interdisziplinaren Betreuung durch ein Tumorboard von gastroenterologischen Onkologen, Chirurgen, Radiologen und Strahlentherapeuten bzw. in fortgeschrittenen Stadien durch ein molekulares Tumorboard elementar.
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