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Vielfalt von Anfang an

2020 
Haufig stehen der interkulturellen Begegnung von Menschen Vorurteile gegenuber, die einen echten Austausch zwischen Menschen verhindern. Neben sprachlichen Barrieren konnen auch bewusste oder unbewusste Gedankenmuster uber Personen oder Personengruppen davon abhalten, in einen intensiven Kontakt und langfristige freundschaftliche Beziehungen einzutreten. Wenn der Kontakt zwischen Menschen institutionell hergestellt wird, weil dies sozial, zum Beispiel vom Bildungstrager oder innerhalb des padagogisch ausgerichteten Settings, so erwunscht ist, wissen wir nichts uber die Tiefgrundigkeit und Nachhaltigkeit der Begegnungen, die dort zustande kommen. Vorurteile gegenuber anderen Menschen oder Menschengruppen bilden haufig eine unsichtbare Barriere gegenuber verschiedenen Akteur*innen. Dies basiert oft auf Gegenseitigkeit, denn meist hegt nicht nur eine Gruppe bestimmte Meinungen und Ansichten uber die andere, sondern die jeweils andere Gruppe tut dies in umgekehrter Weise auch. Menschen scheinen generell aus einem gewissen Sicherheitsbedurfnis heraus Vorurteile zu generieren. Dies zeigt die langjahrige internationale Forschung zu diesem Phanomen. In diesem Beitrag soll es darum gehen, theoriebasiert zu untersuchen, warum Vorurteile uberhaupt entstehen, welche Mechanismen sie beinhalten und zu hinterfragen, ob und warum sie sich allgemein (angeblich) hartnackig halten und damit schwer zu revidieren sind. Des Weiteren sollen Moglichkeiten untersucht werden, Stereotypen – als sogenannten Vorlaufern von Vorurteilen – zu begegnen und in Erziehung und Bildung Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Abbau von sozialen Vorurteilen begunstigen beziehungsweise bereits im (Vor-)Schulalter Weichen zu stellen, die den Aufbau sich festigender sozialer Vorurteile verhindern. Der Artikel forciert dabei unter anderem auch die aktuell entbrannte Debatte um black lives matter, die in der offentlichen Wahrnehmung, Diskussion und den Medien die Dringlichkeit der weltweiten gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Diskriminierung von Menschen unterschiedlicher Herkunfte offenbart. Die Schule als ein gesellschaftlicher Interakteur, sowie auch die fruhkindlichen Bildungseinrichtungen, sind gefordert, sich diesen gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen.
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