An early Bronze Age causeway in the Tollense Valley, Mecklenburg-Western Pomerania – The starting point of a violent conflict 3300 years ago?

2017 
Im Rahmen der Forschungen zum bronzezeitlichen Schlachtfeld im Tollensetal (Mecklenburg-Vorpommern, 13. Jh. v.u.Z.) wurden bislang Uberreste von mehr als 130 jungen Mannern entdeckt, die perimortale wie auch verheilte Verletzungen zeigen. Dazu kommen Waffenfunde der selben Zeitphase, hauptsachlich Pfeilspitzen aus Flint und Bronze sowie holzerne Keulen. Das Fundmaterial stammt von diversen Fundplatzen entlang eines mehr als 2,5 km langen Flussabschnitts. Die Fundplatze Weltzin 13 und Kessin 12 markieren den Beginn dieser Ausdehnung am westlichen bzw. ostlichen Flussufer mit dem Auftreten erster menschlicher Skelettreste des Schlachtfeldhorizonts, teils auch mit Verletzungen, sowie Waffenfunden. Zugleich stellt dieser Talabschnitt aufgrund seiner topographischen Situation eine gunstige Moglichkeit zur Querung des Flusstales dar. Fundmaterial vom Neolithikum bis zum Mittelalter aus diesem Bereich unterstreicht die Bedeutung dieses wohl uber Jahrtausende zur Querung genutzten Flusstalabschnitts. Holzerne Konstruktionselemente, die im Ostufer der Tollense entdeckt wurden, konnten dendrochronologisch dem 14.-12. Jh. v.u.Z. und damit auch dem Schlachtfeldhorizont zugewiesen werden. Andere Holzer datieren ins 7. Jh. v.u.Z. bzw. ins 11. Jh. u.Z. und deuten Phasen wiederholter bzw. erneuter Nutzung an. Geophysikalische Untersuchungen wurden initiiert, um nach zugehorigen Strukturen im Bereich der umliegenden Wiesen zu suchen. Am Fundplatz Kessin 12 in der ostlichen Talaue wurde im geomagnetischen Bild eine lineare, uber 100 m lange Struktur entdeckt. Wahrend der Ausgrabungen stellte sich diese als dammartige Aufschuttung aus Sand und Rasensoden, teils uber Holzlagen, heraus, die im nasseren Bereich der Wiese mit dichten Pfostenreihen, im trockneren Bereich dagegen mit Steinreihen stabilisiert worden war. Nach den Datierungsergebnissen wurde diese Wegtrasse im 19. Jh. v.u.Z. errichtet. Direkt auf der Aufschuttung entdeckte Pferdereste konnten in Periode III der Nordischen Bronzezeit datiert werden und deuten zum einen an, dass die Trasse uber Jahrhunderte benutzt wurde, zum anderen, dass sie auch im Rahmen des Schlachtfeldhorizonts eine Rolle gespielt haben konnte. Nach der aktuellen Hypothese durften die Kampfhandlungen an der Querung begonnen und sich dann nach Norden verlagert haben.Die Entdeckung der Wegtrasse im Tollensetal ermoglicht einen ersten Einblick in das fruhbronzezeitliche Netzwerk von Landrouten im sudlichen Ostseeraum. Die Trasse, die von mehr als nur lokaler Bedeutung gewesen sein muss, konnte auch erklaren helfen, warum das Tollensetal um 1300 v.u.Z. zum Ort einer   gewalttatigen Auseinandersetzung so grosen Ausmases wurde.
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