Der Informationsbedarf von Patienten mit Krebserkrankungen in Deutschland – eine Befragung von Patienten und Angehörigen
2016
Einleitung: Patienten mit Krebserkrankungen haben einen hohen krankheitsspezifischen Informationsbedarf. Tumorpatienten bevorzugen den behandelnden Arzt als Quelle, wenden sich mit ihren Fragen aber auch an Laien oder Informationsmedien. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, aktuelle Daten fur Deutschland zu Informationsbedurfnissen und Informationszufriedenheit aus Patienten- und Angehorigensicht zu gewinnen. Methodik und Teilnehmer: Mittels eines standardisierten Fragebogens wurden 226 Patienten und 32 Angehorige, die an Patientenveranstaltungen teilnahmen, befragt. Ergebnisse: Die Zufriedenheit mit bisher erhaltenen Informationen ist generell hoch. Das direkte Gesprach mit dem Arzt ist die bedeutsamste Informationsquelle, insbesondere fur Patienten uber 60 Jahre. Am zweitwichtigsten sind Selbsthilfegruppen gefolgt von interaktiven Medien wie Internet und Online-Foren, die jedoch bei der Gruppe der uber 60-Jahrigen wenig Bedeutung haben. Als wichtige Eigenschaften einer Informationsquelle werden individuelle und umfassende Informationen durch Experten, die Moglichkeit, Fragen zu stellen und ein konstanter Ansprechpartner genannt. Empathie bzw. Anteilnahme werden dagegen selten als wichtig eingeschatzt. Geschlecht und Alter haben auf diese Praferenzen der Eigenschaften einer Informationsquelle keinen Einfluss. Diskussion: Der Patienten- und Angehorigenwunsch nach einer individuellen, umfassenden Beratung mit hohem Expertenwissen aus einer Hand zeigt, dass es angesichts der Grenzen der zur Verfugung stehenden Ressourcen in Zukunft immer wichtiger wird, unterstutzende Informationsmaterialien fur verschiedene Patientengruppen aus zuverlassigen Quellen zu schaffen.
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