Prognose der Umstellung einer antikonvulsiven Medikation

2014 
Gegenstand und Ziel: Da wenigstens 25% aller Menschen mit Epilepsie auf eine erste Antiepileptikatherapie nicht anfallsfrei werden, sollen die Erfolgsaussichten weiterer Pharmakotherapien bezuglich mindestens einjahriger Anfallsfreiheit oder zumindest mehr als 50%iger Reduktion der Anfallsfrequenz anhand publizierter Kohortenstudien herausgearbeitet werden. Methoden: In einer PubMed Recherche gefundene Kohortenstudien an Menschen mit Epilepsie, aus denen der Prozentsatz der Behandlungserfolge bezuglich mindestens einjahriger Anfallsfreiheit oder zumindest mehr als 50%iger Reduktion der Anfallsfrequenz, nach erfolgloser Vorbehandlung mit mindestens einem Antiepileptikum ablesbar war, wurden ausgewertet. Ergebnisse: Auch nach mehrjahrigem therapierefraktarem Verlauf kann noch bei 20% bis 30% der Patienten eine mindestens einjahrige Anfallsfreiheit durch Medikamentenumstellungen erzielt werden. Bei vermutlich weiteren 30% lassen sich Reduktionen der Anfallsfrequenz von mehr als 50% erreichen. Schlussfolgerungen: Es gibt bei Patienten mit therapierefraktarer Epilepsie keine Situation, in welcher der Versuch der weiteren Optimierung der antiepileptischen Medikation grundsatzlich zwecklos ware. Klinische Relevanz: Entsprechend internationaler Empfehlungen sollten Patienten mit Epilepsie, bei denen zwei adaquate medikamentose Therapieversuche nicht zu Anfallsfreiheit gefuhrt haben, einer prachirurgischen Epilepsiediagnostik zugefuhrt werden. Fuhrt dies nicht zu einem epilepsiechirurgischen Eingriff, sind weitere Medikamentenumstellungen erfolgversprechend.
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