Chirurgie des Lungenabszess im 21. Jahrhundert – Eine multinationale Studie zur Identifikation aktueller Prognosefaktoren

2016 
Hintergrund: Weder Zeitpunkt noch Indikation der chirurgischen Intervention bei abszedierenden Lungenerkrankungen sind klar definiert. Die Identifikation von Prognosefaktoren konnte helfen die Rolle der Chirurgie klarzustellen. Material und Methode: An sechs thoraxchirurgischen Zentren in Deutschland, UK, Spanien und den USA wurden alle Patienten, die zwischen 2000 und 2015 aufgrund eines infektiosen Lungenabszesses operiert wurden, retrospektiv erfasst. Ergebnis: Insgesamt 84 Patienten (Manner 64; medianes Alter 59 Jahre, interquartile range [IQR] 18). Bereits praoperativ lagen pulmonale Sepsis (43), Pleuraempyem (41), persistierende Luftleckage (24), akutes Nierenversagen (12) und respiratorisches Versagen mit mechanischer Ventilation (24) vor. Alkoholismus (34), alkoholische Leberzirrhose (8) und Drogen (5) waren weit verbreitet. Der mittlere Charlson Index of Comorbidity Score betrug 3,1 (median 2,0, IQR 3). Operationen: anatomische Segmentresektion (18), Lobektomie (53) sowie Pneumektomie (13). Die 30-Tage-Mortalitat betrug 13/84 (15,5%). Praoperative Sepsis (OR: 15,08, 95% CI: 2,03 – 675,72, p 70 Jahre (p = 0,46) sowie das Ausmas der Lungenresektion (Segmentresektion, Lobektomie, Pneumektomie) keinen signifikanten Einfluss zeigten. Verstorbene Patienten hatten einen hoheren Charlson Index of Comorbidity (p < 0,01). Schlussfolgerung: Signifikante Prognosefaktoren sind die pulmonale Sepsis, septische Komplikationen sowie die vorbestehende Comorbiditat. Das Resektionsausmas zeigt keinen signifikanten Einfluss. Durch zeitigere chirurgische Intervention vor dem Auftreten einer pulmonalen Sepsis waren bessere Ergebnisse erzielbar.
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