Stellenwert der Respiratorentwöhnung in der Pneumologie

2017 
Die Entwohnung von der Beatmung („Weaning“) ist in den letzten Jahren im Bereich der Intensivmedizin und Pneumologie immer mehr in den Fokus der stationaren Versorgung geruckt. Die Deutsche Gesellschaft fur Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP) hat im Rahmen dieser Entwicklung das Netzwerk fur pneumologische Weaningzentren („WeanNet“) und den Zertifizierungsprozess fur Weaningzentren etabliert. Zusatzlich wurde im Jahr 2014 federfuhrend durch die DGP und in Kooperation mit anderen wissenschaftlichen Fachgesellschaften die S2k-Leitlinie „Prolongiertes Weaning“ erstellt. Im Mittelpunkt stehen dabei insbesondere Patienten, die uber einen langeren Zeitraum schwer vom Respirator zu entwohnen sind und sich damit im sog. prolongierten Weaning befinden. Diese Patienten besitzen in der Regel neben ihrer akut zur Beatmung fuhrenden Erkrankung weitere Komorbiditaten, die eine komplexe Behandlungsstrategie und hohes Expertenwissen erforderlich machen. Besonders im prolongierten Weaning sind profunde Kenntnisse uber das respiratorische System und seine Kompartimente unverzichtbar. Entsprechend der Vorgabe zur Zertifizierung eines Weaningzentrums gehoren zum interdisziplinaren Behandlungsteam mehrere Berufsgruppen, bestehend aus Arzten (inkl. Intensivmediziner), spezialisierten Pflegekraften, Physio- und Atmungstherapeuten, Sozialarbeitern und Logopaden. Neben der Behandlung der Patienten kommt der Integration der Angehorigen im Weaningprozess eine besondere Bedeutung zu. Fur die Patienten, bei denen eine Entwohnung von der Beatmung nicht gelingt, ist es essentiell, mit Hilfe eines professionellen und individuell abgestimmten Uberleitmanagements das Leben nach dem Krankenhausaufenthalt in der auserklinischen Versorgung vorzubereiten.
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