[Prevalence and risk factors of drug induced liver disease: a survey based study in pharmacies].

2012 
Einleitung: Fur die meisten Medikamente wird eine Haufigkeit schwerer Leberschaden von nur 0,001 – 0,01 % angegeben, eine hohere Inzidenz wird allerdings vermutet. Medikamentose Leberschaden sind vielfaltig und konnen bis hin zum akuten Leberversagen fuhren. Eine Vielzahl von Risikofaktoren wird diskutiert, das individuelle Risikoprofil ist bisher aber meist sehr schwer einzuschatzen. Ziel dieses Projekts war es, die Haufigkeit erhohter Leberwerte nach Medikamenteneinnahme und potenzielle Risikofaktoren in einem Kollektiv von erwachsenen Personen, die Medikamente einnehmen, zu untersuchen. Methoden: In den Jahren 2011 und 2012 wurden jeweils in 30 Apotheken in Deutschland uber einem Zeitraum von 6 Wochen anonymisierte Fragebogen mit Fragen zu Demografie, Vorerkrankungen, Medikamenten und Leberwerten unselektiert an volljahrige Kunden, die apotheken- oder verschreibungspflichtige Medikamente erhielten, verteilt. Ergebnisse: Insgesamt konnten 1098 Fragebogen ausgewertet werden; die Rucklaufquote betrug 15,25 %. In unserem Patientenkollektiv (mittleres Alter 57,7 ± 17,1 Jahre; 62,6 % Frauen) gaben 141 Personen (12,8 %) an, dass bereits einmal erhohte Leberwerte aufgrund der Einnahme von Medikamenten aufgetreten seien. In 65 Fallen (5,9 %) musste das Medikament daher abgesetzt werden, und bei 20 Patienten (1,8 %) war eine stationare Behandlung notwendig. In der Gesamtgruppe der 141 Patienten mit erhohten Leberwerten aufgrund von Medikamenten lagen folgende Faktoren in der multivariaten Analyse haufiger vor als bei Personen ohne Medikamentenreaktionen in der Anamnese (n = 957): chronische Leberkrankheit (14,4 vs. 2,4 %, Odds-Ratio [OR] 4,2, 95 %-Konfidenzintervall [KI] 2,0 – 9,0), chronische Niereninsuffizienz (20,0 vs. 6,8 %, OR 2,2, 95 %-KI 1,3 – 3,7), Diabetes mellitus (34 vs. 15,3 %, OR 2,0, 95 %-KI 1,3 – 3,2), Leberkrankheit in der Familie (19,9 vs. 7,7 %, OR 2,1, 95 %-KI 1,2 – 3,6) und Einnahme von Medikamenten uber mindestens 5 Jahre (80,9 vs. 59,3 %, OR 2,1, 95 %-KI 1,3 – 3,5). Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse zeigen auf, dass in diesem erstmals untersuchten Kollektiv von Apothekenkunden Medikamente in unerwartet hoher Zahl zu erhohten Leberwerten fuhren, und weisen auf Interaktionen mit multiplen Risikofaktoren hin.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    2
    Citations
    NaN
    KQI
    []