Über die Methylenblaubindung von Lipiden Untersuchungen an Modellsubstanzen

1965 
1. Die Methylenblaubindung von 20 Lipiden als Modellsubstanzen und einigen Mischungen mit wechselndem Anteil der Komponenten wurde gepruft. Einige von ihnen wurden auch mit Nilblausulfat und Methylviolett bei verschiedenem pH gefarbt. 2. Nur saure Lipide lassen sich als Modellsubstanzen mit basischen Farbstoffen anfarben, saure Phosphatide allgemein starker als freie Fettsauren. Durch Methylveresterung saurer Gruppen lies sich die Methylenblaubindung aufheben oder erheblich abschwachen. 3. Ausgepragte Basophilie bis pH 2,0 kennzeichnet Glyzerinphosphatide, Methylenblaubindung bis etwa pH 4,0 flussige oder halbfeste freie Fettsauren. 4. Unter den Phosphatiden zeigen Glyzerinphosphatide eine starke und Sphingomyeline nur eine schwache, Cerebroside dagegen keine Methylenblaubindung. 5. In Gemischen mit Tristearin sind mindestens 30% Phosphatide und 20% Fettsauren fur eine Methylenblaubindung erforderlich. Im Gemisch hangt nicht nur die Farbintensitat, sondern auch der pH-Bereich vom prozentualen Anteil saurer Lipide ab. 6. Die Methylenblaubindung wird auch durch den Aggregatzustand, d. h. durch Kettenlange und Zahl der Doppelbindungen, wesentlich beeinflust. Feste saure Lipide farben sich nicht mit basischen Farbstoffen oder nur bei erhohter Temperatur. 7. Auch Farbungen mit Nilblausulfat und Methylviolett hangen entscheidend vom pH der Losung ab. Bei allen Lipidfarbungen mit basischen Farbstoffen mus das pH beachtet werden.
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