Frühadoleszente verhaltensauffällige Jungen und Mädchen in der Heimerziehung: Eine Kamerabrillenstudie
2013
Kinder und Jugendliche mit massiven Verhaltensstorungen werden oft in Erziehungsheime fur sozial benachteiligte und verhaltensauffallige Jugendliche uberwiesen, in welchen abweichendes Verhalten behandelt und familiare Risikofaktoren korrigiert werden sollen. In der Studie wurden die Umwelten von acht Jugendlichen in Erziehungsheimen sowie einer Kontrollgruppe von vier nichtaggressiven Jugendlichen untersucht. Die Jugendlichen trugen Kamerabrillen, mit welchen sie ganze Tagesverlaufe aufnahmen und so das Geschehen in den Lebensbereichen Familie, Schule, Freizeit und Erziehungsheim aus ihrer raumlichen Perspektive registrierten. Mit erganzenden Methoden wurde zudem das Wahrnehmen und Erleben der Jugendlichen erfragt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Heimjugendlichen im Vergleich zur Kontrollgruppe uber einen kleineren Streifraum verfugen, weniger bedeutsame Interaktionspartnerinnen bzw. Interaktionspartner haben und auch weniger mit Gleichaltrigen interagieren. Im Vergleich mit den Kontrolljugendlichen haben sie auserdem haufiger Konflikte und sind ofters Taterinnen oder Tater sowie auch Opfer von aggressiven Handlungen. (DIPF/Orig.)
Children and adolescents with behavioral disorders are often referred to residential homes. These homes cater and treat socially disadvantaged adolescents with a history of deviant behavior. This study investigated the environment of eight adolescents in these residential homes and four non-aggressive adolescents living with their families. The daily activities were recorded by using cameraglasses attached to the subject. These activities took place in school, leisure time, family and residential homes. Other additional methods were used to investigate the perception and experience of these adolescents. The results of this study indicate that the adolescents in residential homes have a smaller living space in contrast to the non-aggressive adolescents. They also have less close relationships and fewer interactions with their peers. Moreover they have more conflicts and show more often aggressive behavior and they are more often victims of aggression. (DIPF/Orig.)
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