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Biosimilars und der Nocebo-Effekt

2020 
In Deutschland sind seit vielen Jahren Biosimilars zugelassen, seit wenigen Jahren auch in der Rheumatologie. Zwar haben die Biosimilars, die wie die Referenzbiologika biotechnologisch hergestellten Produkte sind, inzwischen in einigen Regionen schon erheblich Marktanteile erreicht, es gibt aber bei Patienten und Arzten immer noch viele Zweifler, die einen Qualitatsverlust befurchten – auch, wenn es dafur keinen Anhalt gibt. Ein Teil dieses Problems ist durch den Nocebo-Effekt zu erklaren, der aber auch daruber hinaus eine erhebliche medizinische Bedeutung hat. Dieser Effekt wird in diesem Artikel beschrieben und erlautert. Psychosoziale und kontextbezogene Faktoren wie die Beziehung zwischen Patient und Arzt, fruhere Behandlungserfahrungen und Behandlungserwartungen konnen die Wirksamkeit einer therapeutischen Intervention entweder verbessern oder beeintrachtigen. Diese Phanomene werden ublicherweise als Placebo- und Nocebo-Effekte bezeichnet. Da Placebo- und Nocebo-Effekte die Symptomentwicklung, die Haufigkeit unerwunschter Ereignisse und die Wirksamkeit der Behandlung beeinflussen konnen, ist es entscheidend, diese Effekte zu kennen und Strategien zur Pravention zu entwickeln, um die Behandlungsergebnisse zu optimieren. Wahrend experimentelle Studien in den letzten Jahren wesentliche Fortschritte bei der Aufklarung der psychosozialen und neurobiologischen Mechanismen von Placebo-Effekten erzielt haben, sind die detaillierten Mechanismen von Nocebo-Effekten noch weitgehend unerforscht. Ein besseres Verstandnis dieser Mechanismen verspricht die Entwicklung benutzerfreundlicher Strategien fur die klinische Versorgung zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse und der Patientenzufriedenheit.
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