Histopathologische Klassifikationsprinzipien rheumatischer Gelenkerkrankungen
2018
Wenngleich die Diagnostik rheumatischer Gelenkerkrankungen mehrheitlich auf klinischen, immunserologischen und bildgebenden Kriterien beruht, kann auch die Histopathologie einen wesentlichen Beitrag leisten. Dies gilt insbesondere bei klinisch unklaren mono- und periartikularen Erkrankungen. Ein umfassendes Spektrum der histopathologischen Differenzialdiagnostik ist im „Gelenkpathologiealgorithmus“ dargelegt. Gelegentlich konnen Erkrankungen, die klinisch nicht erkannt wurden, histopathologisch diagnostiziert werden. Fur das gesamte Spektrum von Gelenkerkrankungen bestehen standardisierte, uberwiegend international akzeptierte, histopathologische Bewertungsschemata (Scores, Algorithmen). Die Gewebeubersendung erfolgt in gepufferter 5 %iger Formalinlosung. Wesentlich fur die Gute der Diagnostik ist die Ubersendung des Gewebes in unterschiedlichen Fraktionen (verschiedenen Ubersendungsgefasen) insbesondere bei heterogenen, krankhaften Veranderungen unterschiedlicher Lokalisation im Gelenk. Bis heute existiert kein validierter histopathologischer Score zur Beurteilung der durch die immunsuppressive Therapie erzielten Entzundungshemmung an der Synovialis. Eine Reduktion der Zellzahl kann als Therapieerfolg, ein hoher Synovialitis-Score hingegen als Zeichen eines fehlenden Therapieeffekts diskutiert werden. Aktuelle molekulare Analysen weisen auf fur die Pathogenese relevanten Proteine hin. Es ist daher zu erwarten, dass kunftig gewebliche Biomarker der rheumatoiden Arthritis identifiziert werden, die eine Risikostratifizierung der High-grade-Synovialitis in Bezug auf das Progressionsrisiko und die Biologikasensitivitat ermoglichen und somit den Stellenwert der histopathologischen Synovialitisdiagnostik weitererhohen konnten.
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