Pulmonale Lymphangioleiomyomatoseals seltene Ursache rezidivierenderSpontanpneumothoraces
2004
Die pulmonale Lymphangioleiomyomatose ist eine seltene
zystische Lungenerkrankung, die fast ausschlieslich
pramenopausale Frauen betrifft. Die klinischen Kardinalsymptome
sind rezidivierende Spontanpneumothoraces und progrediente
Dyspnoe. Diagnostisch richtungweisend ist das Computertomogramm
mit Nachweis bilateraler dunnwandiger Zysten. Eine 32-jahrige Patientin stellte sich mit plotzlich
aufgetretenen stechenden rechtsthorakalen Schmerzen mit
inspiratorischer Verstarkung, Dyspnoe bei geringer Belastung und
trockenem Husten vor. Anamnestisch waren rezidivierende
Spontanpneumothoraces beidseits bekannt. Bei der korperlichen
Untersuchung war das Atemgerausch rechts abgeschwacht. Im
Rontgenbild des Thorax bestatigte sich der Verdacht auf einen
erneuten Pneumothorax rechts. Im Computertomogramm fielen eine
kleinnodulare pulmonale Zeichnungsvermehrung und multiple
Emphysembullae beidseitig auf. Zur Therapie wurden eine
videoassistierte Pleurektomie und Bullaresektion sowie
Bullakoagulation rechtsseitig durchgefuhrt. Histologisch konnte
die Diagnose einer pulmonalen Lymphangioleiomyomatose gesichert
werden. Im weiteren Verlauf war die Patientin beschwerdefrei
ohne erneute Pneumothoraces. Bei Pneumothoraces mit Nachweis ausgedehnter multipler
Emphysembullae beidseits und interstitieller
Zeichnungsvermehrung sollte als Differentialdiagnose an die
seltene pulmonale Lymphangioleiomyomatose gedacht werden. Dies
gilt insbesondere fur Pneumothoraces bei jungen Frauen oder
Patienten mit tuberoser Sklerose.
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