Hysterie und Hysterese. Die Asylmigration und der Erfolg der Alternative für Deutschland (AfD)

2020 
Die Zahl der in Deutschland gestellten Asylantrage ist in den Jahren 2015 und 2016 deutlich angestiegen. Dass die Alternative fur Deutschland (AfD) von dieser Entwicklung politisch profitiert hat, ist weitgehend unbestritten. Ungeklart ist allerdings, ob ein vorubergehender Anstieg der Zahl der Asylantrage die Wahlchancen der AfD nur kurzfristig (Hysterie-Hypothese) oder aber nachhaltig (Hysterese-Hypothese) erhoht. Die Erwartung einer nachhaltigen Wirkung wird damit begrundet, dass ein Asylantrag letztlich den Zuzug einer asylsuchenden Person auf das Gebiet der Bundesrepublik indiziert und diese dort mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit auch verbleibt. Die Hysterie- und die Hysterese-Hypothese werden auf der Grundlage von Zeitreihendaten fur den Zeitraum April 2013 bis Dezember 2019 empirisch untersucht. Dabei bestatigen sich beide Hypothesen. Die AfD profitiert kurzfristig von einem Anstieg der Zahl der Asylantrage. Gleichzeitig ist die Unterstutzung der AfD aber auch von der Zahl der aktuell in Deutschland befindlichen Schutzsuchenden abhangig. Der Effekt des Bestands an Schutzsuchenden ist dabei starker als der Effekt der Zahl der Asylantrage.
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