Evaluierung von Möglichkeiten zur biologischen Kontrolle der Reblaus durch den entomophagen Pilz Metarhizium anisopliae im ökologischen Weinbau

2007 
Seit einigen Jahren werden weltweit erneut Ruckgangserscheinungen in Rebanlagen beobachtet, die auf Reblausbefall zuruckgefuhrt werden. Reblausbefall an Wurzeln von Unterlagsreben kann zu vorzeitigem Blattfall, reduziertem Triebwachstum, Ertrags- und Qualitatsverlusten bis hin zum Absterben der Rebstocke fuhren. Derzeit sind keine chemischen oder biologischen Pflanzenschutzmittel zur Reblauskontrolle verfugbar. Allerdings wurden in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte bei der Entwicklung biologischer Schadlingskontrollorganismen erzielt. Innerhalb dieses Projektes wurden in einem Freilandversuch auf einer organisch bewirtschafteten Versuchsflache die Effektivitat, die Bodenpersistenz und die Einflusse auf Non-target-Organismen von Metarhizium anisopliae untersucht. Hierbei wurden die mit Metarhizium behandelte Versuchsparzellen mit unbehandel-ten bzw. mit steriler Gerste behandelten Parzellen verglichen. Die Befallshaufigkeit (Porten & Huber 2003) der Rebstocke mit Reblaus war dabei auf den mit Metarhizium behandelten Parzellen im Bereich der Fahrgasse signifikant geringer. Auch die Befallsintensitat war signifikant reduziert. Zwei Monate nach der Applikation wurden fur eine biologische Schadlingsbekampfung ausreichende Dichten im Bereich der Fahrgasse festgestellt. Funf Monate nach der Applikation wurden erhohte Metarhizium-Dichten auch im Unterstockbereich auf den behandelten Parzellen gemessen. Bei den durchgefuhrten Non-target-Untersuchungen konnten im Versuchsvarianten-vergleich keine signifikanten Anderungen der Abundanz oder der Diversitat bei Bodeninvertebraten (Ordungen Edaphon gesamt, Collembolen-, Carabiden- und Regenwurmarten) festgestellt werden. Auch bei den untersuchten konspezifischen Pilzzonosen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Versuchsvarianten festgestellt. Bei den oenologische Begeituntersuchungen (Ertrag, Beerengewicht, °BRIX, Most-pH) zeigten sich ebenfalls keine Unterschiede zwischen den untersuchten Versuchsvarianten.
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