Der zervikogene Kopfschmerz aus wirbelsäulenchirurgischer Sicht
1999
Zur Frage der Bedeutung eines zervikogenen Kopfschmerzes bei degenerativen HWS- Veranderungen und seiner Beeinflusbarkeit durch konservative und operative Therapie wurden im Rahmen einer Pilotstudie retrospektiv 299 konsekutive wirbelsaulenchirurgische Patienten mit Zervikalsyndromen untersucht. Davon wiesen 117 Patienten (40%) neben anderen Symptomen einen zervikogenen Kopfschmerz auf. Bei 73 Patienten erfolgte eine konservative Therapie. Eine wesentliche Beschwerdebesserung bezuglich der Kopfschmerzsymptomatik konnte in 10% erreicht werden. Bei 27% waren die Behandlungsergebnisse nur befriedigend. Unverandert bzw. unbefriedigend blieb der zervikogene Kopfschmerz in 63%. 44 Patienten mit zervikogenem Kopfschmerz wurden ventral diskektomiert. Die Indikation zum operativen Vorgehen waren stets die Therapieresistenz der Schmerzen im Sinne eines Schulter-Arm-Syndroms und/ oder neurologische Ausfalle, nie jedoch die Kopfschmerzen. Die postoperative Verlaufsbeobachtung mit einem mittleren Follow-up von 6 Monaten zeigte, das bei 20% der Patienten der Kopfschmerz vollig beseitigt, bei weiteren 60% subjektiv wesentlich gebessert und bei 20% nur unbefriedigend gebessert war oder unverandert blieb. Die Ergebnisse belegen zum einen die Existenz des zervikogenen Kopfschmerzes bei zervikalem Bandscheibenvorfall, zum anderen legen sie nahe, das durch eine HWS-Operation der zervikogene Kopfschmerz gunstig beeinflust werden kann.
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