Auswirkungen von ausgaben- und einnahmenseitigen Konsolidierungen

2014 
Im Gefolge der Finanz- und Wirtschaftskrise sind die offentlichen Schuldenstande deutlich gestiegen, sodass die Konsolidierung der offentlichen Haushalte die Wirtschaftspolitik wesentlich pragt. Vor diesem Hintergrund fasst das vorliegende Research Paper die okonomische Literatur uber den makrookonomischen Einfluss von ausgaben- bzw. einnahmenorientierten Konsolidierungsmasnahmen zusammen. Empirische Studien zeigen, dass vorwiegend ausgabenorientierte Konsolidierungspakete mit hoherer Wahrscheinlichkeit eine nachhaltige Verbesserung der offentlichen Finanzen bewirken als vorwiegend einnahmenorientierte. Untersuchungen zu Ausgaben- bzw. Einnahmenmultiplikatoren legen den Schluss nahe, dass eine Reduktion der offentlichen Ausgaben das Wachstum kurzfristig starker dampft als eine Erhohung der Einnahmen. Dieser Befund ist jedoch wesentlich von den Auswirkungen von Konsolidierungen in rezessiven Phasen getrieben, wahrend die Unterschiede bei besserer Konjunktur deutlich geringer sind. Die vorhandenen wissenschaftlichen Arbeiten unterstreichen, dass sich durch wohldosierte und -gestaltete Konsolidierungspakete verhaltnismasig geringe kurzfristige Wachstumseinbusen mit uberwiegend positiven mittel- und langfristigen volkswirtschaftlichen Auswirkungen verbinden lassen. Gemas dieser Literatur sollten Konsolidierungen uber geringere offentliche Investitionen bzw. hohere Korperschaftsteuern, aber auch Konsolidierungen uber Einkommensteuern, vermieden werden, wahrend Konsolidierungen uber Transferleistungen, offentlichen Konsum bzw. hohere Konsumsteuern mittel- und langfristig am wachstumsfreundlichsten sind. Diese Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass in Erwartung einer Erholung der Konjunkturlage in den nachsten Jahren der Schwerpunkt der Konsolidierung auf der Ausgabenseite liegen sollte.
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