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Hochpreisigkeit bei Onkologika

2021 
Zusammenfassung Onkologika sind seit mehreren Jahren die umsatzstarkste Arzneimittelgruppe in Deutschland. Wahrend 2014 unter den 30 umsatzstarksten patentgeschutzten Arzneimitteln nur drei Onkologika mit Nettokosten zwischen 184 Mio. € und 259 Mio. € je Arzneimittel waren, befinden sich unter den fuhrenden 20 Arzneimitteln nach Nettokosten im Jahr 2020 bereits neun Onkologika. Sie sind deshalb inzwischen die mit weitem Abstand umsatzstarkste Arzneimittelgruppe mit 9,5 Mrd. € Nettokosten insgesamt. Verantwortlich hierfur sind die sehr hohen Preise, die heute von pharmazeutischen Unternehmern (pU) fur neuartige Wirkstoffe zur Behandlung hamatologischer Neoplasien und solider Tumore (z. B. Proteinkinaseinhibitoren und monoklonale Antikorper) verlangt werden. Im Zusammenhang mit der Auswertung von Verordnungen ist zu berucksichtigen, dass fur GKV-Patient:innen 2020 insgesamt nur 8,1 Mio. Verordnungen von Onkologika erfolgten, die nur 1,2 % aller verordneten Arzneimittel des GKV-Arzneimittelmarktes ausmachten. Anhand aktueller Untersuchungen konnte inzwischen gezeigt werden, dass die Kosten fur Forschung & Entwicklung (F & E) neuer Wirkstoffe, die von pU haufig als Begrundung fur die sehr hohen Preise der Onkologika genannt wurden, deutlich niedriger liegen als fruher behauptet (im Median circa 548 Mio. €), sodass Onkologika heute sehr hohe Ertrage generieren, die die Kosten fur F & E deutlich ubersteigen. Daruber hinaus belegen sowohl aktuelle Studien aus den USA und Europa als auch die Ergebnisse der seit 2011 in Deutschland durchgefuhrten fruhen Nutzenbewertung von Onkologika, dass ein Zusammenhang zwischen deren klinischem Nutzen und den Behandlungskosten meist nicht besteht.
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