Tamoxifen − Ein polarisierender Wirkstoff in Zeiten zunehmender Personalisierung der Arzneimitteltherapie

2014 
Patientinnen mit einem Ostrogenrezeptor- oder Progesteronrezeptor-exprimierendem Mammakarzinom erhalten in einem chemopraventiven Ansatz uber funf Jahre den Ostrogenrezeptorblocker Tamoxifen oder einen Aromatasehemmer. Sinn dieser Therapie ist es, eventuell verbliebene Tumorzellen daran zu hindern, Ostrogen-gesteuert weiter zu proliferieren. In der Praxis wird heute bei postmenopausalen Patientinnen meist eine sequenzielle Kombinationstherapie verordnet. Dabei wechseln die Patientinnen nach 2,5 Jahren Therapie mit Tamoxifen auf einen Aromatase-Inhibitor. Oder sie beginnen die Chemoprophylaxe mit einem Aromatase-Inhibitor und wechseln dann nach 2,5 Jahren auf Tamoxifen. Dieses sequenzielle Therapieschema wird auch deshalb empfohlen, da eine Tamoxifen-Therapie nicht bei jeder Patientin optimal wirksam zu sein scheint. Das kann daran liegen, dass Tamoxifen ein Prodrug ist, das vornehmlich uber das Cytochrom-P450-Isoenzym 2D6 (CYP2D6) zum aktiven Metaboliten umgewandelt werden muss. Dieses Enzym ist jedoch polymorph, d. h. es kommt auch in inaktiven Varianten vor. Dies lasst sich heute leicht durch einen Gentest aus Speichel oder Blut als Genomquelle bestimmen. Jedoch ist die Testung in Fachkreisen heftig umstritten.
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