Die Theoretische und Methodische Bedeutung der Familiensoziologie

1970 
Wenn Rene Konig vor fast 25 Jahren der Familiensoziologie eine zentrale Stellung in der Soziologie zuwies1, so hat sich eine solche Zentralitat vorwiegend in der Zahl der Publikationen und weniger in ihrer theoretischen Relevanz fur die allgemeine Soziologie dokumentiert. Besonders in der deutschen Soziologie standen soziale Probleme um die Familie im Vordergrund, wobei diese vor allem durch soziale und politische Attraktivitat bestimmt waren. Theoretisch blieben Abhandlungen zur Fluchtlingsfamilie, zur unvollstandigen Familie, zur Berufstatigkeit von Muttern, zur Stellung der Frau in der deutschen Gesellschaft verhaltnismasig belanglos. Ein uber diese Teilbereiche hinausgehender Einflus auf die Fachdiskussion lies sich kaum erkennen. Die Ausnahmen von dieser Feststellung sind vor allem in den Arbeiten von Rene Konig 2, Dieter Claessens 3, im Kreis um Wilhelm E. Muhlmann und in dem Bemuhen des Ausschusses fur Familien- und Jugendfragen unter Gerhard Wurzbacher 4 zu Fragen der Sozialisation zu suchen. Nun gilt aber eine theoretische Belanglosigkeit der Familiensoziologie keinesfalls international und in der Geschichte der Familiensoziologie schon gar nicht. Im Gegenteil, Familiensoziologie war und ist im Sinne der Feststellung von Konig nicht nur inhaltlich, sondern auch theoretisch von hochster Relevanz fur die allgemeine Soziologie.
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