Das Bild der Zwischenstadt. Dekodierung und Inszenierung "räumlicher Identität" als Potenzial zur Qualifizierung der verstädterten Landschaft.

2007 
Die Arbeit „Das Bild der Zwischenstadt“ sucht nach Moglichkeiten zur Qualifizierung der verstadterten Landschaft, fur die Thomas Sieverts den Begriff „Zwischenstadt“ gepragt hat. Die Auseinandersetzung mit „raumlicher Identitat“ steht dabei im Mittelpunkt: In deren Dekodierung und Inszenierung wird ein Potenzial erkannt, die Aufenthalts- und Erlebnisqualitat der Zwischenstadt zu verbessern. Der Betrachtungsraum der Arbeit zwischen Frankfurt am Main und seinen prosperierenden Umlandgemeinden eignet sich in besonderer Weise, die „Anatomie der Zwischenstadt“ zu dekodieren. Schicht fur Schicht wird der Versuch unternommen, die eigene Sprache dieses Raumes zu entziffern. Dabei werden Methoden der Beschreibung und Darstellung entwickelt, die den spezifischen raumlichen Eigenschaft der Zwischenstadt gerecht zu werden suchen. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung lassen deutliche Transformationen in der Zwischenstadt erkennen und entheben sie aus ihrer vermeintlichen Eigenschaftslosigkeit. Orte mit Bedeutung, Zusammenhange und Raumgeschichten werden lesbar, es zeigen sich Ansatze eigener Urbanitat und Zentralitat. Die Zwischenstadt hat sich von ihrer einseitigen Dependenz zur Kernstadt gelost, tritt aber gleichzeitig in einen umfassenden Wandel, um sich geanderten Lebensformen und Bedurfnissen anzupassen. Altere, den Raum pragende Einfamilienhausgebiete und Grossiedlungen, aber auch monofunktionale Gewerbegebiete und die typischen suburbanen Einkaufszentren erfullen keineswegs mehr automatisch die Wohnwunsche und Anforderungen einer Dienstleistungs- und Freizeitgesellschaft. Die Arbeit greift die unverkennbare Transformation des Bildes der Zwischenstadt als Chance zur Qualifizierung dieses Raumes auf. Entwickelt werden Qualifizierungsmodelle, die der Tendenz zu Segregation und Abtrennung mit einer neuen Integrationskultur fur die Zwischenstadt begegnen: Als pragender Lebensraum der Stadtregion muss die Zwischenstadt einen grosen Teil der Bedurfnisse Ihrer Bewohner und Benutzer an den Raum befriedigen. Zunehmend sind diese Bedurfnisse nicht nur funktioneller Art, sondern werden uberlagert von einem Bedurfnis nach Raumqualitat, Verortung und Identifikationsmoglichkeiten. Fur diese Bedurfnisse angemessene und auratische Raumbilder zu finden oder zu inszenieren, ist im Angesicht des Status Quo der Stadtlandschaft eine wichtige Herausforderung.
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