Herausforderungen der Fast-Track-Endoprothetik in Deutschland

2020 
Wahrend sich in vielen Landern Europas und den USA die Fast-Track-Endoprothetik bereits flachendeckend etabliert hat, tut man sich in Deutschland noch immer schwer damit, entsprechende Programme einzufuhren. Die Grunde hierfur sind vielfaltig. Im organisatorischen und medizinischen Bereich stehen die Angst vor Veranderungen, das Festhalten an alten Traditionen und Restriktionen, die geringe Bereitwilligkeit zur interdisziplinaren Zusammenarbeit sowie die fehlende Bereitschaft, eine externe Prozessanalyse fur die Umsetzung einzusetzen, im Vordergrund. Systembedingt erschwert vor allem das DRG-System mit kontinuierlichen Abwertungen der Fallpauschalen im Bereich der primaren Huft- und Knieendoprothetik, wie auch im Jahr 2020, die Umsetzung. Verstandlich sind die daraus resultierenden Angste und Bedenken, dass eine zusatzliche Reduktion der Verweildauer durch Fast-Track-Programme zu einer immer weiteren Reduktion der DRG-Erlose fuhrt. Zudem hemmt die in Deutschland vorhandene Trennung des ambulanten vom stationaren Sektor und die Sonderstellung der stationaren Rehabilitation die Einfuhrung von Fast-Track-Programmen. Ein gut durchdachtes Change-Management ist Grundvorraussetzung fur die erfolgreiche Etablierung eines Fast-Track-Programmes. Perspektivisch ist ein Umdenken zu sektorubergreifenden integrierten Versorgungsstrategien fur die Implantation eines kunstlichen Huft- oder Kniegelenkes, inklusive der erforderlichen Rehabilitationsmasnahmen, zu fordern.
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