Therapie der intrazerebralen und subarachnoidalen Blutung

2020 
In den letzten Jahren gab es deutliche Fortschritte in der Akutbehandlung von Patienten mit intrazerebraler Blutung (ICB) und Subarachnoidalblutung (SAB). Allerdings sind die Letalitat weiterhin hoch und das funktionelle Outcome der Uberlebenden oft stark eingeschrankt. Wahrend bei der ICB aufgrund des Parenchymdefekts haufig motorische Einschrankungen im Vordergrund stehen, leiden SAB-Patienten auch an alltagsrelevanten Folgeschaden wie Kopfschmerzen, Depressionen und kognitiven Einschrankungen. Bei der Behandlung der ICB stehen die Vermeidung einer fruhen Blutungsprogression durch Blutdruckmanagement und Hamostase im Vordergrund sowie die Erprobung neuerer minimal-invasiver Techniken zur Blutungsausraumung. Weiterhin eine Herausforderung stellt das Management des Perifokalodems, des Hirndrucks, des Ventrikeleinbruchs und Hydrozephalus sowie die langfristige antithrombotische Therapie dar. Bei der SAB steht die zugige Aneurysmaausschaltung und Hydrozephalusbehandlung im Fokus der Akuttherapie. Neue Aspekte haben sich auch bei der Vermeidung und Behandlung von Vasospamen und sekundaren zerebralen Ischamien ergeben. Weitere Forschungsfelder sind das optimale Drainagemanagement, mittels Ventrikel- und Lumbaldrainagen, sowie die intraventrikulare Fibrinolyse. Die vorliegende Ubersichtsarbeit geht auf diese relevanten Themenkomplexe in der Akut- und Langzeittherapie von ICB- und SAB-Patienten ein und gibt einen Uberblick zu der aktuellen Datenlage und Kontroversen in diesen Behandlungsfeldern.
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