Transanale endoskopische Mikrochirurgie beim Rektumfrühkarzinom

2005 
Die Technik der transanalen endoskopischen Mikrochirurgie (TEM) stand im Jahr 1983 erstmalig fur den klinischen Einsatz zur Verfugung. Diese Technik ist bis heute das einzige Ein-Port- System in der endoskopischen Chirurgie, bei dem uber einen direkten endoluminalen Zugang das Zielorgan auf einem naturlichen Weg erreicht wird. Der hier routinemasig praktizierte Einsatz einer Stereooptik ist ebenfalls einzigartig. Die ersten Indikationen fur den Einsatz dieser neuen Technik stellten Rektumadenome dar. Hier bewies die neue Technik ihre Uberlegenheit bezuglich der Komplikations- und Rezidivrate, die im Vergleich zu den anderen etablierten chirurgischen Verfahren geringer war. Mit den verbesserten Moglichkeiten des praoperativen Staging durch die Einfuhrung des endorektalen Ultraschalls und angesichts der Tatsache, dass viele Rektumadenome in der endgultigen Histologie Rektumkarzinome enthielten, stellte sich zunehmend die Frage, wie mit diesen Patienten nach erfolgreicher lokaler Exzision weiter zu verfahren ist. Unter dem Einfluss der Arbeiten von Hermanek et al. wurde die Indikation fur die TEM auf gut differenzierte Rektumkarzinome, so genannte Low-risk- Rektumkarzinome, ausgedehnt. Zahlreiche Studien konnten zeigen, dass die TEM das optimale Operationsverfahren fur Rektumpolypen und Rektumfruhkarzinome darstellt, da es zahlreiche Komplikationen der konventionellen Rektumchirurgie vermeidet. Das Hauptproblem heute stellt die praoperative Identifikation und Unterscheidung dieser Patienten von Patienten mit einem hohen Lokalrezidivrisiko und Lymphknotenmetastasen dar. Die Bedeutung und Effektivitat neoadjuvanter oder adjuvanter Therapieverfahren zur Senkung des Risikos eines Lokalrezidivs und von Lymphknotenmetastasen ist weiterhin nicht eindeutig geklart. Neoadjuvante Therapieverfahren konnten in der Zukunft eine weitere Option bei der Therapie fortgeschrittener Tumoren durch eine lokale Exzision darstellen. Bis zum heutigen Tage ist die TEM das einzige endoskopische Operationsverfahren, das uber einen naturlichen Zugangsweg das Zielorgan erreicht. Dadurch weist es eine sehr geringe Komplikationsrate bei der operativen Therapie von adenomatosen Rektumtumoren und fruhen Rektumkarzinomen auf.
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