Integrationspotenziale: Ausgewählte Ergebnisse der Reallabor-Befragungen unter Geflüchteten

2017 
Im September 2016 konnte das Reallabor Asylsuchende im Rhein-Neckar-Kreis in zwei Gemeinschaftsunterkunften eine Befragung bei Gefluchteten durchfuhren. Insgesamt nahmen 370 Personen an der Befragung teil, darunter uberwiegend junge Manner aus Afrika, Vorder- und Zentralasien. Die Befragung deckte ein breites Spektrum an Themen der Integration ab: Bildungshintergrund, Arbeitserfahrungen und derzeitige Arbeitsaktivitaten, soziale Netze und Aktionsraume in Deutschland, Dauer und Kosten der Flucht, Sprachkompetenzen und Gesundheitszustand. Die Ergebnisse aus Analysen verschiedener Teilstichproben zeigen einen nach Herkunftsregion unterschiedlichen Bildungshintergrund. Die Gefluchteten aus Vorderasien (Syrien, Turkei, u.a.) haben die meisten Bildungsjahre und auch die hochsten Bildungsabschlusse. Viele Gefluchtete haben Schulden in der Grosenordnung von mehreren Tausend Euro als Folge der Flucht. Rund drei Viertel der Befragten bezeichnen ihren Gesundheitszustand als subjektiv gut oder sehr gut, 12 Prozent der Befragten gehen (in teilweise wohl geringem Umfang) bezahlter Arbeit nach. Trotz der Schulden in Folge der Flucht ist die weit uberwiegende Zahl der Befragten bereit in Deutschland eine Ausbildung zu absolvieren. Auch die subjektive Zukunftsperspektive der Befragten scheint durchweg positiv: rund 80 Prozent glauben, dass sie in den nachsten zwei Jahren einer bezahlten Arbeit in Deutschland nachgehen werden. Wichtige Teile der Integration finden im Alltag statt. Gefluchtete, die schon zu Besuch bei Deutschen gewesen sind, verfugen auch uber bessere deutsche Sprachkenntnisse.
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