Intravenöse Immunglobuline zur Prävention postpartaler Exazerbation bei Multipler Sklerose

2004 
Hintergrund: Symptome einer Multiplen Sklerose (MS) bessern sich haufig im Schwangerschaftsverlauf, gefurchtet sind jedoch postpartale Schube in bis zu 90% der Falle. Die Gabe von intravenosen Immunglobulinen (IVIG) wurde in randomisierten doppelblinden Studien als effiziente und sichere Therapie der Multiplen Sklerose bestatigt. Zur prophylaktischen postpartalen Anwendung gibt es bisher nur wenige Daten. Methode: 12 Patientinnen, die sich zwischen April 2000 und Marz 2003 in unserem Hause vorstellten, wurden nach Gabe ihres Einverstandnisses nach der Geburt mit IVIG nach dem Achiron-Schema (0,4g/kg KG/Tag) uber 5 Tage behandelt. Die Patientinnen wurden nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 21 Monaten zu ihrem weiteren Krankheitsverlauf befragt. Dabei wurden Anzahl und Verlauf der Erkrankungsschube vor der Schwangerschaft sowie nach der Geburt berucksichtigt. Ergebnisse: 10 von 12 Patientinnen (Alter: 34,3±4,6J.) hatten in den ersten 6 Monaten post partum keinen Schub ihrer MS. In zwei Fallen trat innerhalb des Wochenbettes ein Schub auf. Aufgrund allergischer Reaktionen musste die Therapie bei zwei Patientinnen nach dem ersten Tag abgebrochen werden, die jedoch beide keinen Schub erlitten. Schlussfolgerung: Intravenos verabreichte Immunglobuline scheinen eine sichere und wirksame Therapie zur Pravention postpartaler Schube bei bekannter praexistenter Multipler Sklerose zu sein. Somit kann betroffenen Frauen geholfen werden, und die Progredienz des Krankheitsgeschehens zumindest vorubergehend aufgehalten werden.
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