Analyse der Übergänge aus Arbeitsuche in Beschäftigung in der Arbeitsmarktregion Lübeck: Befunde für die Teilregion Kreis Ostholstein

2014 
"Diese Studie konzentriert sich auf den im Sinne der Arbeitsmarktpolitik positiven Aspekt des Arbeitsplatzumschlags und liefert detaillierte Erkenntnisse zu den Ubergangen aus Arbeitsuche in Beschaftigung fur die Arbeitsmarktregion Kiel. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Teilregion Stadt Kiel. Die Analysen zeigen, dass das Matching von offenen Stellen und Arbeitsuchenden stark kleinraumiger Natur ist. Bei knapp 60 % der Arbeitsuchenden aus der Stadt Kiel erfolgen die Beschaftigungsaufnahmen innerhalb der Stadt. Insgesamt zeigt sich, dass mehr Arbeitsuchende von auserhalb eine Beschaftigung in der Stadt Kiel aufnehmen als Arbeitsuchende aus der Stadt Kiel auserhalb von ihr. Es ergibt sich folglich ein Mobilitatsgewinn. Fur die Arbeitsmarktregion Kiel insgesamt ist eine ausgeglichene Mobilitatsbilanz festzustellen. Nach Personenmerkmalen differenzierte Auswertungen zeigen zum einen, dass einzelne Gruppen Arbeitsuchender unterschiedlich mobil sind. Zum anderen stehen auch die Beschaftigungschancen der Arbeitsuchenden in einem engen Zusammenhang mit ihren individuellen Merkmalen. Daruber hinaus ergeben die Auswertungen, dass die Fahigkeit des Arbeitsmarktes Arbeitsuchende aufzunehmen vorrangig von Umfang und Entwicklung der Arbeitsnachfrage abhangt. Eine besondere Bedeutung hat dabei die Branchenstruktur. Die Wirtschaftszweige besitzen unterschiedliche Beschaftigungspotentiale, weil die Entwicklung der Arbeitsnachfrage und die Personalfluktuation zwischen den Branchen jeweils deutlich variiert. Auffallig ist, dass die nach Wirtschaftszweigen differenzierten Analysen auf einen gewissen Gegensatz zwischen Quantitat und Qualitat der Beschaftigungsaufnahmen hindeuten. Einige Wirtschaftszweige bieten zwar viele Beschaftigungsmoglichkeiten fur Arbeitsuchende, allerdings ist die Beschaftigungsdauer in diesen Bereichen haufig relativ kurz. Insbesondere gilt dies fur die Zeitarbeit. Im Gegensatz dazu bietet das Gesundheitswesen haufig stabile Beschaftigungen. Fur diesen Wirtschaftszweig sind jedoch - gemessen an seiner Grose - relativ wenige Ubergange aus Arbeitsuche zu beobachten. Werden Beschaftigungsaufnahmen von ALG II-Empfangern dahingehend ausgewertet, ob sie bedarfsdeckend sind, zeigen sich ebenfalls erhebliche Unterschiede zwischen den Wirtschaftszweigen. So ist die Mehrheit der ehemaligen ALG II-Empfanger, die eine Beschaftigung in der Gastronomie oder in Callcentern aufnehmen, weiterhin auf den Bezug von ALG II angewiesen. In anderen Branchen uberwiegen hingegen die bedarfsdeckenden Beschaftigungsaufnahmen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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