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Depression und Komorbidität

2006 
Komorbiditat ist ein Begriff, der erst in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts auftaucht und eng mit der neuen diagnostischen Nomenklatur der ICD-10 und der DSM-IV zusammenhangt. Typischerweise ist der Begriff deshalb auch z.B. im Lexikon der psychologischen Begriffe (Peters 1990) noch nicht enthalten. Der Grand fur die Notwendigkeit des Begriffes liegt in der Abkehr vom klassischen, durch Ideologic begrundeten, atiologischen Krankheitskonzept, d. h. der Abkehr von Kategorien und Hinwen-dung zu Dimensionen. Die neue ICD-10 erhalt entsprechend phanomenologische Diagnosebeschreibungen, die den Vorteil haben, dass sie unter unterschiedlichen Bedingungen, auch im transkulturellen Kontext, stabil wiedererkannt werden konnen. Aus diesem phanomenologischen Diagnostikkonzept ergibt sich logisch das Nebeneinander von Diagnosen oder Krankheitsbildern, die fruher in komplexen Krankheitskonzepten gemeinsam enthalten waren. Das klassische Beispiel ist die Differenzierung zwischen depressiven Erkrankungen einerseits und Angsterkrankungen andererseits. Noch in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde intensiv diskutiert, ob die Angstneurose sich sauber von der depressiven Erkrankung trennen lasse und ob sie sinnvollerweise in unterschiedliche Angststorungen unterteilt werden solle (McNair et al 1978).
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