Übereinstimmung zwischen nicht-strukturierter klinischer und strukturierter klinischer Diagnosestellung bei stationären psychosomatischen Patienten

2015 
In dieser Studie wurde die Ubereinstimmung von Achse I Storungen zwischen nicht-strukturierter klinischer und strukturierter klinischer Diagnosestellung (SKID) bei 185 stationar aufgenommenen psychosomatischen Patienten untersucht. Auserdem wurde uberpruft, in wie weit potentielle Pradiktoren das Ausmas der Ubereinstimmung vorherzusagen vermogen. Die Ubereinstimmung lag fur die affektiven, Angst- und somatoformen Storungen im geringen bis mittelmasigen Bereich (κ=0,293–0,444). Nur bei den Essstorungen konnte eine fast vollkommene Ubereinstimmung beobachtet werden (κ=0,812). Die Pradiktorenanalyse ergab, dass das Ubereinstimmungsmas zwischen nicht-strukturierter klinischer und strukturierter klinischer Diagnostik bei affektiven Storungen signifikant mit der Komorbiditatsrate zusammenhangt. Auch war die diagnostische Ubereinstimmung von Angststorungen bei weiblichen Patienten signifikant hoher als bei mannlichen. Die Ergebnisse zeigen, dass auch bei einer teambasierten klinischen Diagnostik wahrend eines stationaren Aufenthaltes die Ubereinstimmung mit der Diagnose, die einmalig mittels strukturiertem Interview (SKID) erfasst wurde, gering ist. Die Pradiktorenanalyse sowie die geringen Ubereinstimmungsmase bei 3 der 4 definierten Storungsgruppen legen nahe, dass moglicherweise konzeptuelle Unterschiede der Storungskriterien sowie deren klinische Auslegung einen Einfluss auf die Ubereinstimmung ausuben konnten. Weitere Studien zu methodischen Einflussfaktoren konnten neue Erkenntnisse zu den Ursachen der Diagnosediskrepanzen offenlegen.
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