Bereitstellung von Regelleistung durch Elektrofahrzeuge: Modellrechnungen für Deutschland im Jahr 2035

2016 
Sowohl beim Ausbau erneuerbarer Energien als auch im Bereich der Elektromobilitat hat sich die Bundesregierung ambitionierte Ziele gesetzt. Im Kontext der Energiewende soll der Anteil fluktuierender erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung weiter deutlich steigen. Dies erfordert tendenziell eine erhohte Vorhaltung von Regelleistung. Gleichzeitig sinkt die Stromerzeugung aus thermischen Kraftwerken, die bisher einen grosen Teil der Regelleistung vorgehalten haben. Vor diesem Hintergrund wird untersucht, welche Rolle eine angenommene Flotte von 4,4 Millionen Elektrofahrzeugen im Jahr 2035 bei der Bereitstellung von Regelleistung in Deutschland spielen konnte. Dabei werden zwei verschiedene Szenarien des Kraftwerksparks sowie unterschiedliche Moglichkeiten der Bereitstellung von Regelleistung mit und ohne Ruckspeisung elektrischer Energie von den Fahrzeugbatterien in das Stromnetz untersucht. Berechnungen mit einem hierfur weiterentwickelten, quellenoffenen Simulationsmodell zeigen, dass die Elektrofahrzeugflotte einen nennenswerten Beitrag zu einer kostengunstigen Regelleistungsvorhaltung leisten kann. Dies gilt auch dann, wenn keine Ruckspeisung von den Fahrzeugbatterien in das Stromnetz moglich ist. Unter Basisannahmen fallen hingegen die Arbitrageaktivitaten am Groshandelsmarkt sehr gering aus. Auch die Systemkosteneinsparungen sind im Vergleich zu einem rein kostenoptimalen Laden der Fahrzeugbatterien relativ niedrig. Unter alternativen Annahmen zur Zusammensetzung des Kraftwerksparks und zu den Batterieabnutzungskosten kann es dagegen zu nennenswerten Arbitrageaktivit{aten am Groshandelsmarkt, zu einer noch hoheren Regelleistungsbereitstellung und zu wesentlich groseren Systemkosteneinsparungen kommen.
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