Leitsymptom Schwindel aus Sicht des Neurologen

2013 
Bei Patienten mit Schwindel ist die erste und klinisch wichtigste Frage, die an den Neurologen gestellt wird, ob es sich um ein zentrales oder peripheres Schwindelsyndrom handelt. Diese Unterscheidung ist in mehr als 90 % der Falle durch die systematische Erhebung der Anamnese (Frage nach Art, Dauer, Auslosern der Schwindelbeschwerden und den Begleitsymptomen) und die korperliche Untersuchung moglich. Insbesondere bei akuten Schwindelbeschwerden hat sich hier ein 5-schrittiges Vorgehen bewahrt: 1. Abdecktest mit der Frage nach einer vertikalen Divergenz („skew deviation“) als zentrales Zeichen und einer Komponente der „ocular tilt reaction“ (OTR), 2. Untersuchung mit und ohne Frenzel-Brille zur Differenzierung zwischen peripherem vestibularen Spontannystagmus und zentralem Fixationsnystagmus, 3. Untersuchung der Blickfolge, 4. Untersuchung der Blickhaltefunktion (insbesondere Blickrichtungsnystagmus entgegen der Richtung eines Spontannystagmus), 5. Kopfimpulstest mit der Frage nach einem Defizit des vestibulookularen Reflexes (VOR). In Bezug auf die Therapierbarkeit von Schwindelsyndromen sind in den letzten 10 Jahren erhebliche Fortschritte in der medikamentosen Therapie erzielt worden: Kortison bei der akuten Neuritis vestibularis, Betahistin als Hochdosis- und Langzeittherapie bei M. Meniere, Carbamazepin bei Vestibularisparoxysmie sowie Aminopyridine bei Downbeat- und Upbeat-Nystagmus sowie episodischer Ataxie Typ 2.
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