Die Reformdiskussion in der senegalesischen Sprachplanungspolitik

2012 
The reform discussion in Senegalese language planning indicates a review of the situation, which cannot be done without due attention to previous debates regarding the significance of African languages in the postcolonial culture and educational politics. 1. Die historische Perspektive der Reformdiskussion in der Sprachfrage Folgenden Ausfuhrungen sollen zunachst zwei Bemerkungen vorangestellt werden: Die erste Bemerkung bezieht sich auf den Roman des senegalesischen Schriftstellers Cheikh Amidou Kane, Der Zwiespalt des Samba Diallo , aus dem der folgende Passus stammt: Die neue Schule hat sowohl die Eigenschaften der Kanone wie des Magnets: Mit der Kanone teilte sie die Wirksamkeit einer Kampfwaffe. Besser als die Kanone es kann, verleiht die Schule der Eroberung auf Dauer. Die Kanone bezwingt nur den Leib, die Schule erobert die Seelen. (…) Mit dem Magnet hat die Schule die Anziehungskraft gemeinsam. Sie ist mit der Neuordnung verwachsen wie der Magnet mit dem Magnetfeld. (Kane, zitiert nach Riesz 2003:52) Meine zweite Bemerkung bezieht sich auf ein sprachphilosophisches und sprachenpolitisches Problem: Wer von Sprache spricht, spricht vom Denken, spricht von Erziehung und Bildung, und zwar von der Ausbildung der menschlichen Vernunft und des Verstandes des Menschen als Gattung. Diese Erkenntnis hat in der senegalesischen Bildungstradition eine lange Geschichte. Fur den folgenden Beitrag betrachte ich deren Relevanz jedoch lediglich zur Zeit der nationalen Befreiung und sozialen Emanzipationskampfe. Die Bildungs- und Fuhrungselite, die diesen Kampf fuhrte, verstand diese Emanzipation vor allem und zunachst als kulturelle Widerstande gegen die Assimilation. Schon im Vorfeld der Konstituierung der nationalen Unabhangigkeitsbewegung der 40er und 50er Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg
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