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Genetik gastrointestinaler Tumoren

2013 
Monogen erbliche Tumorsyndrome des Magen-Darm-Trakts beruhen auf einer genetischen Pradisposition durch Keimbahnmutationen in Schlusselgenen der Karzinogenese, die ein hohes Risiko fur ein syndromspezifisches Spektrum gut- und bosartiger Tumoren bedingen; sie sind fur 3–5 % aller kolorektalen Karzinome verantwortlich. Eine ungewohnlich fruhe Manifestation und Haufung von Tumoren eines typischen Spektrums in der Eigen- und/oder Familienanamnese sind Hinweise fur das Vorliegen einer hereditaren Form. Die fruhe Erkennung und korrekte Einordnung ist wichtig, da haufig effektive praventive und therapeutische Masnahmen bei Betroffenen und Risikopersonen verfugbar sind. Die Initialdiagnostik umfasst das endoskopische Bild und den histologischen Befund, erganzt um die Suche nach extraintestinalen Manifestationen und die Familienanamnese. Die Identifizierung einer ursachlichen Keimbahnmutation bei einer erkrankten Person der Familie dient der Differenzialdiagnose, Ermittlung des Wiederholungsrisikos und der pradiktiven Testung asymptomatischer Risikopersonen; sie erfolgt nach weitgehend etablierten und standardisierten Algorithmen. Diagnostische Schwierigkeiten bereiten insbesondere Patienten mit wenigen kolorektalen Adenomen und phanotypische Uberlappungen innerhalb der hamartomatosen Polyposissyndrome. Die Einfuhrung neuer Methoden der Hochdurchsatzsequenzierung („Next Generation Sequencing“, NGS) wird eine effektivere genetische Diagnostik ermoglichen, stellt aber auch eine Herausforderung fur die Befundinterpretation und Beratung der Familien dar.
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