Wahrnehmung von verschiedenen Berufsgruppen und Arbeitslosen

2011 
In der vorliegenden Studie wurden die sozialen Reprasentationen von Arbeitslosen und verschiedenen Berufsgruppen erhoben und erforscht. Als theoretische Grundlage fur diese Untersuchung dienen die Theorie der sozialen Identitat und die Theorie der sozialen Reprasentationen. Demzufolge entwickeln Mitglieder durch Identifikation mit der eigenen Gruppe und durch ihre Gruppenzugehorigkeit eine positive soziale Identitat. Um diese Identitat aufrecht zu erhalten wird die eigene Gruppe positiv wahrgenommen und andere Gruppen negativer bewertet. Die Meinungen, Gedanken und Vorstellungen uber die eigene oder andere Gruppen bringen soziale Reprasentationen hervor. Diese entstehen im gesellschaftlichen Diskurs, werden in der eigenen sozialen Gruppe geteilt und bilden damit ebenfalls einen wichtigen Teil der sozialen Identitat. Die gesamte Stichprobe dieser Studie besteht aus 365 Personen. Darunter waren 42 Unternehmer/innen, 86 Angestellte, 27 Arbeiter/innen, 55 Beamt/innen, 45 Student/innen, 26 Grundwehrdiener, 20 Zivildiener und 64 Arbeitslose. Die Daten wurden mittels Fragebogen erhoben, welcher den Untersuchungsteilnehmer/innen in Papier-Bleistift-Form vorgegeben wurde. Die befragten Personen sollten eine/n typische/n Vertreter/in der oben genannten sozialen Berufsgruppen mit eigenen Worten beschreiben. Es wurde ein offenes Antwortformat verwendet und die Untersuchungsteilnehmer/innen konnten frei assoziieren. Die Assoziationen wurden zusatzlich als positiv (+), negativ (-) oder neutral (0) bewertet. Aufgrund theoretischer Annahmen wird erwartet, dass sich Vertreter/innen einer Berufsgruppe in der eigenen Gruppe (in-group) besser bewerten und positiver beschreiben, als sie von Mitgliedern anderer Berufsgruppen (out-group) bewertet oder beschrieben werden. Anhand der Studie „Alltagsverstandnis von Arbeitslosen“ von Kirchler (1991) wird angenommen, dass diese Tatsache nicht auf die Arbeitslosen zutrifft, denn sie konnen aufgrund fehlender Identifikation mit der eigenen Gruppe keine soziale Identitat aufbauen und beurteilen sich daher negativ. Es konnte festgestellt werden, dass sich die Berufsgruppe der Unternehmer/innen, der Angestellten, der Beamt/innen und der Grundwehrdiener in der eigenen Gruppe signifikant besser bewertet haben, als sie von den anderen Gruppen bewertet wurden. Die Beschreibungen der in- und out-group der verschiedenen Berufsgruppen war, im Vergleich zur Beschreibungen zwischen den Berufsgruppen, grostenteils ahnlich. Die meisten Berufsgruppen haben sich zumindest in der eigenen Gruppe mit positiven Assoziationen beschrieben. Dies trifft jedoch nicht auf die Beamt/innen und Zivildiener zu, diese Gruppen haben sich teilweise selbst negativ beschrieben. Unternehmer/innen, Angestellte, Arbeiter/innen, Student/innen und Zivildiener wurden von den anderen Gruppen positiv und Beamt/innen und Grundwehrdiener teilweise negativ beschrieben. Die Gruppe der Arbeitslosen wurde von allen Berufsgruppen negativ bewertet und mit negativen Assoziationen beschrieben. Wie erwartet haben sich Arbeitslose selber ebenfalls in negativer Weise bewertet und beschrieben.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []