Der Wirklichkeitssinn und der Möglichkeitssinn

2018 
„Wenn es aber Wirklichkeitssinn gibt, und niemand wird bezweifeln, dass er seine Daseinsberechtigung hat, dann muss es auch etwas geben, das man Moglichkeitssinn nennen kann“, schreibt Robert Musil. Im Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“ analysiert er die geistige Situation der zwanziger Jahre des 20.Jahrhunderts an Hand dieses Gegensatzpaares. Der Held des Romans, Ulrich, hat gewisse Eigenschaften des Romanautors, der selbst Physik und Mathematik studiert und mit einer Arbeit uber „Beitrage zur Beurteilung der Lehren Machs“ in Philosophie promoviert hat. Er meint, dass die Welt auch anders sein konnte: „Wer den Moglichkeitssinn besitzt, sagt beispielsweise nicht: Hier ist dies oder das geschehen, wird geschehen, muss geschehen; sondern er erfindet: Hier konnte, sollte oder musste geschehen; und wenn man ihm von irgendetwas erklart, dass es so sei, wie es sei, dann denkt er: Nun, es konnte wahrscheinlich auch anders sein.“
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