Nachweis und Nebenwirkungen von Isoantikörpern in intravenös applizierbaren Immunglobulinpräparaten
1995
Hintergrund: Intravenos verabreichbare Immunglobuhnpraparate enthalten nicht nur die in der Regel deklarierten Antikorper gegen pathogene Mikroorganismen, sondern auch andere Antikorper der Blutspender, z. B. gegen erythrozytare Antigene. Material und Methodik: In unserer Untersuchung wurden 14 Praparate von 7 Herstellern (insgesamt 40 Chargen) auf das Vorhandensein von Isoantikorpern und irregularen Blutgruppenantikorpern untersucht. Um die Ablesbarkeit zu verbessern, setzten wir die Gel-Zentrifugations-Technik (ID-Microtyping-System®, Fa. Diamed, Bensheim, Deutschland) ein. Ergebnisse: Die hochsten Isoantikorpertiter betrugen (bei 8 Chargen) 1:32 oder 1:64 in der Liss-Coombs-Phase. Irregulare Antikorper wurden in 5 Praparaten (hochster Titer 1:8) gefunden. Schlusfolgerungen: Die in den Praparaten enthaltenen Isoantikorper konnen blutgruppenserologische Untersuchungen beeinflussen. Am Beispiel eines Neugeborenen weisen wir auf die potentielle Gefahr von Fehlinterpretationen hin, wenn nach Immunglobulingabe ein positiver direkter Coombs-Test gefunden wird. Wir halten es daher fur sinnvoll, bei Kindern und Erwachsenen 1. den direkten Coombs-Test vor einer Immunglobulintherapie durchzufuhren und 2. das Eluat nicht nur mit einem Panel von 0-Erythrozyten, sondern gegebenenfalls auch mit A- bzw. B-Zellen zu untersuchen.
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