Neuropathologie der Medulloblastome und anderer embryonaler Tumoren des ZNS

2019 
Die uberarbeitete WHO-Klassifikation von Tumoren des zentralen Nervensystems 2016 hat das Konzept der integrierten Diagnose eingefuhrt. Die Definition von Medulloblastomentitaten erfordert nun eine Kombination der traditionellen histologischen Informationen mit zusatzlichen molekularen/genetischen Merkmalen. Zur Definition der histopathologischen Komponente der Medulloblastomdiagnose sollten die Tumoren einer der 4 Entitaten klassisches, desmoplastisches/nodulares (DNMB), extensiv nodulares (MBEN) oder groszelliges/anaplastisches (LC/A) Medulloblastom zugeordnet werden. Die genetisch definierte Komponente ist eine der 4 Entitaten „WNT-aktiviert“, „SHH-aktiviert und TP53-Wildtyp“, „SHH-aktiviert und TP53-mutiert“ oder „Non-WNT-/Non-SHH-Medulloblastom“. Es stehen robuste und validierte Methoden zur Verfugung, um eine prazise Diagnose dieser Medulloblastomentitaten gemas der aktualisierten WHO-Klassifikation und differenzialdiagnostische Abgrenzung zu anderen Tumorentitaten zu ermoglichen. Eine Analyse von immunhistochemischen Markern wie s‑Catenin, Yap1, p75-NGFR, Otx2 und p53 in Kombination mit gezielter Sequenzierung und Beurteilung der chromosomalen Kopienzahl (wie FISH-Analyse der MYC-Gene) ermoglicht eine prazise Stratifizierung von Patienten zur risikoadaptierten Therapie. In die Gruppe der anderen embryonalen Tumoren des zentralen Nervensystems fallen die embryonalen Tumoren mit mehrlagigen Rosetten (ETMR), die zum grosen Teil eine Amplifikation des microRNA-Clusters C19MC tragen, und die (Ganglio‑)Neuroblastome des ZNS (Zentralnervensystem). Auch diese seltenen Tumoren konnen durch charakteristische genetische und immunphanotypische Merkmale sicher identifiziert werden.
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