Zeiten der Stadt — ein Hamburger Modellprojekt

2001 
Das Aktionsforschungsprojekt „Zeiten der Stadt“ wird in Hamburg vom Senatsamt fur die Gleichstellung1 seit November 1995 durchgefuhrt. Die Idee, Zeiten einer Stadt oder eines Stadtteils zu koordinieren und besser auf die Bedurfnisse der dort lebenden Burger/-innen abzustimmen, ist Anfang der 80er Jahre in Italien entstanden. Dort entwickelte sich aus der Frauenbewegung heraus eine Inititative engagierter Frauen aus Gewerkschaften, Kommunen, Universitaten und der Politik mit dem Ziel, die Zeitstrukturen in den Stadten zu erforschen und burgerfreundlicher zu gestalten. Im Rahmen der in italienischen Stadten betriebenen Projekte kommunaler Zeitgestaltung werden zunachst die bestehenden Zeitstrukturen eines Stadtteils oder einer Stadt erhoben. In einem zweiten Schritt werden die dort lebenden Burger/-innen nach ihren Zeitbedurfnissen und Bedarfen an Dienstleistungen befragt, um dann, in einem dritten Schritt, die Angebotsseite (bestehende Zeit- und Dienstleistungsangebote) und die Nachfrageseite (von den Burger/-innen nachgefragte Zeiten und Dienstleistungen) miteinander zu koordinieren. Ein wichtiger Aspekt bei dieser Umgestaltung stadtischer Zeitstrukturen ist es, im Zuge der Realisierung der Projekte zu neuen Formen der Kooperation zu gelangen und neue Formen der Organisation von Aushandlungsprozessen zu erarbeiten und anzuwenden.2 Mittlerweile hat sich „tempi della citta“ als Gestaltungsansatz in Italien fest etabliert und es gibt eine Vielzahl von Beispielen kommunaler Zeitgestaltung in italienischen Stadten. Im Oktober 1999 wurde hierzu ein Gesetz „legge Turco“3 verabschiedet, das alle italienischen Kommunen zur kommunalen Zeitpolitik verpflichtet.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []