Pathophysiologie des Schocks
2006
Schock ist definiert als eine unzureichende absolute und/oder relative Durchblutung vitaler Organsysteme mit nachfolgender Zellhypoxie als Ausdruck eines Missverhaltnisses des perfusionsabhangigen Sauerstoffangebotes zum Bedarf der Gewebe. Pathophysiologisch kann eine ischamische Phase von einer Reperfusionsphase unterschieden werden. In der Ischamiephase aktiviert der Organismus Kompensationsmechanismen, die ein temporares Uberleben ermoglichen. Bei anhaltendem Schockgeschehen tritt eine Irreversibilitat aufgrund eines progredient metabolischen Versagens mit zunehmendem Verlust der mitochondrialen Funktion und Vasoplegie ein. Wird die akute Schockphase uberlebt, kann die nachfolgende systemische Entzundungsreaktion die primar ischamiebedingten Organschaden weiter verstarken und zum Multiorganversagen fuhren. Im Fall einer Immunsuppression wird die Entwicklung einer Sepsis begunstigt, die eine weitere Ursache fur ein spates Organversagen darstellen kann. Wenngleich die gemeinsame Endstrecke des Schocks die absolute und/oder relative Hypoperfusion der Organe mit Zellhypoxie ist, werden 4 Hauptkategorien als hypovolamischer, kardiogener, obstruktiver und distributiver Schock unterschieden. Die Kenntnis der Pathophysiologie der einzelnen Schockformen hat dabei wesentliche Bedeutung fur die gezielte Diagnostik und eine erfolgreiche Therapie.
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