„Standard operating procedures“ für den akuten ST-Streckenhebungsinfarkt

2010 
Leitlinien fassen den Stand der wissenschaftlichen Forschung zusammen und interpretieren die Daten im Sinne von Handlungsrichtlinien in unterschiedlicher Starke. Leitlinien sind Bestandteil der „Evidence Based Medicine“ und konnen, wenn Sie befolgt werden, die Prognose von Krankheiten wie dem ST-Streckenhebungsinfarkt gunstig beeinflussen. Der Nachteil von Leitlinien besteht in ihrem grosen Umfang, schnellen Verlust an Aktualitat, da der Gestaltungsprozess aufwendig und langwierig ist, sowie dem haufigen Nebeneinander nahezu gleichwertiger, alternativer Therapieoptionen. Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, fur die praktische Arbeit vor Ort Leitlinien auf einfache und konkrete Arbeitsanleitungen herunterzubrechen, die eindeutig und zweifelsfrei das Handeln bestimmen konnen. Auf der Basis einer erweiterten Ereignis-Prozess-Kette (eEPK) der akuten STEMI-Versorgung werden an 4 Stellen (STEMI-Verdacht bestatigen, Allgemeinmasnahmen, Primartherapie und Grundsatze der interventionellen Therapie) beispielhaft standardisierte Arbeitsanleitungen in Form von „standard operating procedures“ (SOPs) entwickelt. Aufgrund des Bezugs zur allgemeingultigen eEPK ist die Auswahl der SOPs nachvollziehbar, auch wenn in verschiedenen Umfeldern unterschiedliche konkrete Festlegungen erfolgen konnen. Die eEPK erlaubt es auch an bestimmten Stellen, beispielsweise bei Vorliegen neuer Daten, begrundet uber die Leitlinien hinauszugehen und trotzdem im Kontext der Leitlinie zu bleiben. Perspektivisch sollten SOPs mittels spezieller Software auf der Basis einer von der Fachgesellschaft autorisierten eEPK, die vielleicht einmal jede neue Leitlinie begleiten wird, erstellt werden konnen.
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