Orale Rehydrationslösungen (ORL)
2008
Die wichtigste Komplikation der akuten Gastroenteritis ist der intestinale Flussigkeits- und Elektrolytverlust, der uber verschiedene Dehydrationsstadien bis zum lebensbedrohlichen hypovolamischen Schock fuhren kann. Der entscheidende therapeutische Durchbruch war die Erkenntnis, dass die intestinale Wasserresorption uber einen Natrium-Glukose-gekoppelten Transportmechanismus erfolgt (▸ Abschn. 5.7), der durch die orale Gabe einer natrium- und glukosehaltigen Losung gunstig beeinflusst wird (Sharier 1994). Die optimale Wirkung einer oralen Rehydrationslosung (ORL) hangt von einem definierten Verhaltnis zwischen Natrium und Glukose ab, wobei andere Kohlenhydrate ebenfalls eingesetzt werden konnen. Die meisten Anwendungsstudien wurden in Entwicklungslandern durchgefuhrt, v. a. bei Cholerainfektionen. Dabei zeigte sich, dass der Mechanismus der Natrium- und damit der Wasserresorption trotz der bei Cholera massiven Flussigkeits- und Elektrolytverluste weitgehend erhalten bleibt. Seither wurde die orale Rehydrationstherapie in den unterschiedlichsten Zusammenhangen als einfach, praktisch, billig und effektiv befunden. Die Gabe von ORL hat einen positiven trophischen Effekt auf die geschadigte intestinale Mukosa und tragt zur rascheren Normalisierung der erhohten intestinalen Permeabilitat bei (Isolauri et al. 1989).
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