Künstliche Intelligenz und Smartphone-Programm-Applikationen (Apps): Bedeutung für die dermatologische Praxis

2020 
Durch einen verantwortungsvollen, sicheren und erfolgreichen Einsatz der kunstlichen Intelligenz (KI) im dermato-onkologischen Bereich konnen mogliche Vorteile entstehen: (1) die arztlich-medizinische Arbeit kann sich auf Hautkrebspatienten fokussieren, (2) Patienten konnen rascher und effizienter versorgt werden bei zunehmender Hautkrebsinzidenz und parallel abnehmenden Zahlen beruflich aktiver Hautarzte, und (3) Anwender konnen von den KI-Ergebnissen lernen. (1) Ein mangelndes Vertrauensverhaltnis bei fehlendem Patienten-Arzt-Kontakt kann sich entwickeln, (2) ein zusatzlicher zeitlicher Aufwand kann durch die zeitnahe arztliche Kontrolle von der KI als benigne eingestuften Hautlasionen entstehen, (3) ausreichende arztliche Erfahrungen zum Erkennen und korrigieren fehlerhafter KI-Entscheidungen konnen fehlen, und (4) bei fehlerhafter KI-Entscheidung ist eine erneute Kontaktaufnahme zum Patienten zur zeitnahen Vorstellung notwendig. Ungeklart sind bisher bei der KI-Anwendung die medizinisch-rechtliche Situation sowie die finanzielle Vergutung. Apps mit KI erbringen auf Basis von klinischen Bildern von Hauttumoren aktuell keine ausreichende diagnostische Hilfe. Smartphone-Programm-Applikationen (Apps) konnen verantwortungsvoll erfolgreich eingesetzt werden, wenn die Bildqualitat gut ist, anamnestische Angaben unkompliziert eingegeben werden konnen, die Bild- und Befundubermittlung gesichert ist und medizinrechtliche sowie finanzielle Fragen geklart sind. Apps konnen als krankheitsspezifisches Informationsmaterial eingesetzt werden und in der Teledermatologie die Patientenversorgung optimieren.
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