Kontrastmittelverstärkte MRT-Zisternographie zur Detektion von Liquorfisteln nach frontobasaler Verletzung

2001 
Zusammenfassung Hintergrund: Die Lokalisation von Liquorfisteln ist insbesondere bei geringer oder nur intermittierend auftretender Liquorrho schwierig. Die koronale CT-Zisternographie ist artefaktanfallig gegenuber metallhaltigem Zahnersatz und stellt eine hohe Strahlenbelastung dar. Die native MR-Zisternographie mit stark T2-gewichteten Sequenzen hat Schwierigkeiten bei der Differenzierung von Liquor gegenuber Schleimhautveranderungen und Blut. Ziel der vorliegenden Analyse war es, die Moglichkeiten der MR-Zisternographie nach intrathekaler Gadoliniumapplikation zur Detektion von Liquorfisteln zu prufen. Patienten und Methode: Es wurden die Daten von zehn Untersuchungen an neun Patienten (vier weibliche, funf mannliche) mit klinischem Verdacht auf eine Rhinoliquorrho nach Verletzung der Schadelbasis ausgewertet. Die Indikationsstellung basierte jeweils auf einer Einzelfallentscheidung bei noch nicht zugelassener intrathekaler Applikation von Gadolinium. Es erfolgte eine koronale hoch auflosende Computertomographie, eine native MR-Zisternographie einschlieslich T1-gewichteter Sequenzen, die nach intrathekaler hoch verdunnter Gadoliniumapplikation kombiniert mit einem nichtionischen Rontgenkontrastmittel wiederholt wurden. Die Untersuchungsergebnisse wurden mit den intraoperativen Befunden verglichen. Ergebnisse: MR-tomographisch wurde in sieben Fallen eine Liquorrho dokumentiert, davon vier mit direktem Liquornachweis in der Fistel und drei mit Liquornachweis nasal und entsprechender ursachlicher Defektdarstellung. In zwei Fallen wurde keine Liquorrho gefunden; die Patienten wurden bei unauffalligem klinischen Verlauf ohne Hinweis auf Liquorrho nicht operiert. In einem Fall gelang lediglich die Defektdarstellung ohne direkten Fistelnachweis bei klinisch gesicherter Liquorrho. Die CT-Zisternographie bestatigte in vier Fallen die Liquorrho, davon wurde lediglich einmal die Liquorfistel direkt dargestellt. Schlussfolgerung: Insgesamt ist die kontrastmittelverstarkte MR-Zisternographie eine risikoarme, effektive und leicht durchzufuhrende invasive Erganzung zur CT- und nativen MR-Zisternographie fur die Lokalisation von Liquorfisteln bei kleinen Defekten oder storenden Schleimhautveranderungen/Hamatom in der interessierenden Region. Schlusselworter: Kontrastmittel · Zisternographie · Rhinoliquorrho · Liquorfistel · MRT
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