Anpassungsprozesse beim Übergang in die Sekundarstufe I

2017 
Die wahrgenommene Passung zwischen Unterrichtsangeboten und Bedurfnissen bzw. Vorwissen der Kinder begunstigt Lern- und Entwicklungsprozesse. Aufgrund der Veranderungsprozesse wird vermutet, dass sich beim Ubertritt in die Sekundarstufe I die Passungswahrnehmung, aber auch die Motivations- und Leistungsindikatoren, verschlechtern. In der Langsschnittstudie Wirkungen der Selektion (WiSel) wurden 498 Kinder im 5., 6. und 7. Schuljahr aus 4 Kantonen mit Ubertritt nach dem 5. bzw. 6. Schuljahr befragt. Kovarianzanalysen bestatigen die Hypothesen: Passungswahrnehmung, Lern- und Leistungszielorientierung, Noten in Deutsch und Mathematik nehmen bei einem fruhen Ubertritt in die Sekundarstufe I starker ab als bei einem spaten Ubertritt. Die Leistungszunahme in Leistungstests in Deutsch und Mathematik ist beim Ubertritt nach dem 5. Schuljahr geringer als beim Ubertritt nach dem 6. Schuljahr. Beim Ubertritt korreliert die Starke der Abnahme der Passungswahrnehmung mit der Veranderung der Noten und der Lern- und Leistungsziele. In Ubereinstimmung mit Eccles et al. (1993) wird vermutet, dass sich die Schulorganisation der Sekundarstufe I mit verschiedenen Leistungsniveaus, mit einem Fachlehrpersonensystem und mit stufenspezifischen Lehrplankonzepten weniger gunstig auf die Motivations- und Leistungsindikatoren auswirkt als diejenige der Primarstufe ohne Leistungsniveaus und Klassenlehrpersonensystem.
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