Botulinum-Toxin in der Behandlung des palatalen Tremors

2007 
Fragestellung: Der palatale Tremor (oder palatale Myoklonus) ist eine seltene Erkrankung, die zum Teil idiopathisch, zum Teil symptomatisch bei Hirnstammprozessen auftritt. Bei der essenziellen Form fuhren unwillkurliche rhythmische Kontraktionen des M. tensor veli palatini zu subjektiv storenden und zum Teil auch von ausen horbaren Klick-Gerauschen. Pharmakologische (v.a. mit Antiepileptika) und chirurgische Therapieverfahren sind im Allgemeinen wenig wirksam oder nebenwirkungsreich. Die lokale Injektion von Botulinum-Toxin wurde in den letzten Jahren zunehmend als wirksame Therapie beschrieben. Wir berichten uber drei konsekutive Patienten mit essenziellem palatalen Tremor, die mit Botulinum-Toxin-Injektionen behandelt wurden. Methoden: Drei Patienten (w 10J., m 7J., m 50J.) wurden behandelt. Das Klick-Gerausch wurde mit einem Ohr-Mikrofon aufgezeichnet. Impedanz-Messungen wurden zur Untersuchung der Funktion der Tuba auditiva eingesetzt. Die Kontraktionen des M. tensor veli palatini wurden mittels Nadel-Elektromyographie aufgezeichnet, unmittelbar danach erfolgte die Injektion von Botulinum-Toxin. Ergebnisse: Bei allen drei Patienten kam es spatestens 1 Woche nach den Botulinum-Toxin-Injektionen zu einem kompletten Sistieren des palatalen Tremors und der storenden Klickgerausche. Die Wirkdauer der ersten Injektion war bei den behandelten Kindern sehr lang, 8 Monate bei dem 7-jahrigen Jungen, bei dem 10-jahrigen Madchen nach 12 Monaten immer noch anhaltend. An Nebenwirkungen wurde bei dem 7-jahrigen Jungen eine passagere Schluckstorung beobachtet, ansonsten wurde Botulinum-Toxin ausgezeichnet vertragen. Schlussfolgerungen: Die Injektion von Botulinum-Toxin ist eine sehr effektive und nebenwirkungsarme Therapie des essenziellen palatalen Tremors und sollte als Therapie der ersten Wahl eingesetzt werden. Wir konnten insbesondere bei den beiden Kindern einen sehr guten und sehr lange anhaltenden Effekt beobachten.
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